„Ich habe in den vergangenen Jahren schon einige Länder mit der Kindernothilfe besucht, doch niemals so kraftlose Kinder und verzweifelte Eltern erlebt wie in Äthiopien. Die Reserven der Menschen dort sind nach fast zwei Jahren ohne Regen einfach aufgebraucht. Wir haben unter anderem mit Eltern gesprochen, deren Kinder gestorben sind, weil sie einfach nichts zu essen hatten und verdrecktes Wasser trinken mussten“, berichtet Kindernothilfe-Botschafterin und Schauspielerin Natalia Wörner im Anschluss an ihre Reise mit der Kindernothilfe nach Äthiopien.

 

Das Wetterphänomen El Niño trägt für die extreme Trockenheit eine Mitverantwortung. Äthiopien und andere Länder Afrikas wurden von der Dürre so heftig wie seit 50 Jahren nicht mehr getroffen. Die Ernährungssituation für 18 Millionen Menschen in dem ostafrikanischen Land ist selbst nach kurzen Regenschauern weiterhin kritisch. Die Vereinten Nationen erklärten, dass alleine 6 Millionen Kinder von der Hungersnot bedroht seien. „Die äthiopische Regierung ist mit dem enormen Ausmaß der Not offensichtlich komplett überfordert.“, so Wörner weiter.

 

Natalia Wörner war zu Gast bei Kindernothilfe-Projekten für Nomadenfamilien in der Wüstenregion Afar und solche für Familien, die im nördlichen Bundesstaat Amhara vom Ackerbau leben. Hier verteilt die Kindernothilfe über Partnerorganisationen sauberes Trinkwasser sowie Mais, der den akuten Hunger von tausenden Menschen stillt. Bedürftige Nomadenfamilien erhalten darüber hinaus Ziegen und Futtermittel. Die Milch der Kleintiere und ihr Fleisch sind Hauptnahrungsquelle für die umherziehenden Klans der Afar, die aufgrund der geografischen Begebenheiten keinen Ackerbau betreiben. „Die Soforthilfe kommt an und ist auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt.“, berichtet Wörner.

 

In der Region Amhara ist die Zahl der Schulabbrecher mit fortschreitender Dürre täglich gestiegen. Die Suche nach Nahrungsmitteln und die Notwendigkeit, dass Kinder mitarbeiten müssen, um zum kargen Familieneinkommen beizutragen, sind der Grund dafür. Aus diesem Grund unterstützt die Kindernothilfe ein Projekt, in dem Lehrer und Eltern gemeinsam dafür sorgen, dass 6.000 Schulkinder täglich eine gesunde Mahlzeit und ausreichend zu trinken erhalten. Dazu trägt das Kinderhilfswerk die Kosten für Lernmaterial und Schulkleidung. „Der Zugang zu Bildung ist gerade in dieser Not unersetzlich. Wenn sich die Perspektiven der Mädchen und Jungen langfristig ändern sollen, brauchen sie ausreichend Nahrung für Körper und Geist.“, so Natalia Wörner.

 

Die Kindernothilfe ist seit 1973 in Äthiopien aktiv und fördert dort mehr als 680.000 Kinder in langfristigen Projekten. Selbst wenn der Regen im Juni einsetzt, sind Millionen Kinder und Erwachsene in Äthiopien mindestens bis September 2016 auf humanitäre Hilfe angewiesen. Natalia Wörner ist seit zehn Jahren als ehrenamtliche Botschafterin für die Kindernothilfe im Einsatz und macht immer wieder auf weltweite Kinderrechtsverletzungen aufmerksam.

 

Die Kindernothilfe ruft zu Spenden auf: 

Kindernothilfe e.V.

Spendenkonto bei der Bank für Kirche und Diakonie eG (KD-Bank)

IBAN: DE92 3506 0190 0000 4545 40

Stichwort „Hungersnot El Niño“/ Z8951

 

 

Text- und Bildquelle: Kindernothilfe, Bildrechte: Frank Rothe

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