Kinder dürfen und sollen ihre Meinung sagen. Das kann in Form von Gesprächen sein, aber auch, indem sie ihr Anliegen bei einer Demonstration vertreten. Als Eltern und Bezugspersonen können wir Kinder und Jugendliche dabei unterstützen. Die Tipps der SOS-Kinderdörfer:

#1: Förderung der eigenen Meinung

Ermutigen Sie Ihr Kind von Anfang an, seine Meinung mitzuteilen. Das kann damit beginnen, dass Sie ihm aufmerksam zuhören, wenn es von den Erlebnissen des Tages erzählt, zum Beispiel bei einem Abendritual. Wenn Kinder von klein auf erfahren, dass ihre Gedanken, Eindrücke und Meinungen eine Rolle spielen, stehen die Chancen gut, dass sie dies später auch im Kontakt mit anderen umsetzen. Indem Sie als Eltern respektvoll und aufmerksam zuhören, geben Sie Ihrem Kind außerdem Orientierung, wie es anderen begegnen kann.

#2: Mitsprache im Alltag

Beziehen Sie Ihr Kind in (Alltags-)Entscheidungen mit ein und treffen Sie gemeinsame Vereinbarungen. Zum Beispiel können Sie die Freizeitgestaltung bewusst miteinander planen. Jedes Familienmitglied kann abwechselnd einen Vorschlag einbringen. Auch hier gilt: Wenn Kinder und Jugendliche erleben, dass ihre Stimme gehört wird, können sie ihren Standpunkt später klarer vertreten.

#3: Offen über Themen diskutieren

Fördern Sie eine offene Gesprächskultur. Wenn in der Familie über tagesaktuelle Themen diskutiert wird, schenken Sie auch der Meinung Ihres Kindes Gehör. Zeigen Sie auch Verständnis, wenn es etwas nicht weiß. Wenn Ihr Kind Fragen stellt, versuchen Sie, diese möglichst gut zu beantworten – oder recherchieren Sie gemeinsam. Vermeiden Sie Sätze wie „Dafür bist du noch zu klein“ oder „Das erkläre ich dir, wenn du älter bist“. Reden Sie mit Ihrem Kind über Themen, die es beschäftigt.

#4: Andere Meinungen respektieren

Auch Ihr Kind sollte lernen, verschiedene Meinungen zu respektieren. Hier kann es hilfreich sein, in der Familie konstruktive Diskussionen zu führen – und mit gutem Beispiel voranzugehen. Bei Konflikten mit Freund:innen oder Lehrer:innen können Eltern unterstützen, indem sie gemeinsam mit ihrem Kind überlegen, wie die Perspektive der anderen Person aussehen könnte. Wenn Ihr Kind einen Fehler gemacht hat, sprechen Sie darüber, dass es hilfreich sein kann, sich zu entschuldigen und überlegen Sie gemeinsam, wie dies aussehen könnte.

#5: Überblick über Kinderrechte geben

Kinder sollten ihre Rechte kennen. Sprechen Sie als Bezugsperson mit Ihrem Kind altersgerecht über Kinderrechte. Oft bieten sich aktuelle Ereignisse an, um dies zu thematisieren. Zum Beispiel, dass kein Kind benachteiligt werden darf – egal wie es aussieht und wo es herkommt. Oder, dass Kinder das Recht haben, ihre eigene Meinung bei einer Demonstration kundzutun. Wenn Kinder ihre Rechte kennen, machen sie sich auch leichter dafür stark. Hier finden Sie weitere Informationen der SOS-Kinderdörfer zu den Kinderrechten.

#6: Aktionen unterstützen

Unterstützen Sie Ihre Tochter oder Ihren Sohn, wenn sie/er sich für ein wichtiges Anliegen einsetzen will. Das kann eine Müllsammelaktion sein oder ein Protest gegen Ungleichbehandlung eines Mitschülers. Erklären Sie ihm, was Demonstrationen sind. Sie können Ihr Kind auch zu einer Demo begleiten – falls es Sie dabeihaben möchte. Lassen Sie Ihr Kind ebenso an Aktionen teilnehmen, die Ihnen selbst wichtig sind, aber drängen Sie es nicht.

#7: Freiwilligkeit zählt

Generell gilt: Kinder sollten freiwillig und aus eigenem Interesse handeln. Die eigene Meinung zu vertreten, darf dann auch heißen, eine andere Meinung als die der Eltern zu haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit, Bildrechte: Pexels

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