Andrea Sawatzki erzählt in ihrem neuen Buch, wie sie als Kind ihren demenzkranken Vater gepflegt hat. Dabei habe sich die Schauspielerin und Autorin lange davor gedrückt, ihre Geschichte aufzuschreiben, verrät sie im Interview: „Ich hatte Angst, dass ich mich zu weit nach vorne wage, zu viel von mir preisgebe, was mir dann zum Vorwurf gemacht werden kann.“ Wie hat sie es dennoch geschafft, so schonungslos über ihre Situation zu schreiben? „Ich wusste erst nicht, wie weit ich gehen darf. Aber ich wollte die Wahrheit schreiben, auch die Wahrheit über mich, weil es vielen Menschen so geht wie mir damals. Da gibt es nichts zu beschönigen: Alzheimer ist eine Krankheit, die auch die Pflegenden zum Äußersten treibt, vor allem wenn man keine Hilfe bekommt.“

Durch den Vater zur Schauspielerei

Doch diese schwere Zeit war es, die Andrea Sawatzki zur Schauspielerei brachte: Sie gab sich ihrem Vater gegenüber als „Krankenschwester Emmi“ aus, er nahm es ihr ab. „Ich glaube, dieses Verstellen, das Hineinschlüpfen in andere, hat mich letztendlich dazu bewogen, die Schauspielerei für mich zu finden.“

Die Wahrscheinlichkeit, selbst zu erkranken, liegt bei ungefähr 50 Prozent, sagt Andrea Sawatzki. Macht ihr das Angst? „Es gab eine Zeit, in der ich mich sehr davor gefürchtet habe. Aber mittlerweile habe ich diese Angst im Griff, weil ich das Leben so schön finde. Ich bin optimistisch. Ich habe nichts vom Leben, wenn ich es nicht genieße und immer diese Angst in mir trage.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: Apotheken Umschau, Fotocredit: action press/Alexander Pohl

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