Eine der mächtigsten Herrscherdynastien Europas war zugleich eine Familie voller körperlicher Leiden und Gebrechen. Die Geschichte des ehemaligen Herrschergeschlechts Österreichs veranschaulicht sich auch an dessen Krankheiten – sie geben Einblick in Alltagskultur und gesellschaftliche Spielregeln der jeweiligen Zeit. Das zeigt die Dokumentation „Krankenakte Habsburg – Die Leiden von Sisi & Co.“, die ZDFinfo erstmals am Freitag, 26. Februar 2021, 18.45 Uhr, sendet. Der Film von Stefan Wolner steht ab Mittwoch, 24. Februar 2021, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek zur Verfügung.

Die Arzneibücher des Wiener Hofes offenbaren nicht nur Kranken-, sondern auch Lebensgeschichten der Habsburger. Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und Gonorrhö traten im 19. Jahrhundert überall am Hof auf: Kaiserhaus und Adel, Bürgertum, Militär und Dienstpersonal waren gleichermaßen davon betroffen. 1879 registrierten die Wiener Spitäler 8107 Fälle von Syphilis, knapp zwei Prozent der Bevölkerung.

Die Doku beschäftigt sich mit der kränkelnden Seite der mächtigen Habsburg-Dynastie – auch mit der Kaiserin Sisi. Im Mittelpunkt steht das Haus-, Hof- und Staatsarchiv. Von dort aus wird die kaiserliche Hofapotheke inspiziert. Die Historikerin Katrin Unterreicher und Thomas Just, Direktor im Österreichischen Staatsarchiv, begeben sich auf die Spuren der „Krankenakte Habsburg“. Dabei rückt auch das eine oder andere kuriose Rezept in den Fokus: Hanfzigaretten gegen Asthma oder Kokainzäpfchen gegen Schlafstörungen zum Beispiel. Ein Blick auf den medizinischen Standard Anfang des 19. Jahrhunderts zeigt zudem, dass eine gute medizinische Grundversorgung damals nicht allen Bevölkerungsschichten zugänglich war.

In ZDFinfo ist die Doku erneut am Donnerstag, 4. März 2021, 12.45 Uhr, zu sehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: ZDF, Fotocredit: Red Monster Film

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