Der Chansonsänger Max Raabe, Mitbegründer des Palast Orchesters und mit dem Lied „Kein Schwein ruft mich an“ weltweit bekannt geworden, erhält die Auszeichnung „Fahrradfreundlichste Persönlichkeit 2019“. Für den international erfolgreichen Musiker ist das Fahrrad ständiger Begleiter und Inspiration für seine künstlerische Arbeit. 2017 veröffentlichte er das Lied „Fahrrad fahr’n“, das einer Ode an das Zweirad gleichkommt. Zeilen wie „Manchmal läuft im Leben alles glatt – Vorausgesetzt, dass man ein Fahrrad hat“ beschreiben eindrücklich, dass Radfahren für den Wahl-Berliner Teil eines Lebensgefühls ist.

Der 55-jährige Max Raabe auf die Frage, was er im Besonderen mit dem Radfahren verbinde: „Das Gefühl, für mich zu sein. Nach langer Zeit im Studio ist es schön, rauszufahren und die Arbeit mit jedem Meter hinter mir lassen zu können. Mit dem Fahrrad ist man tatsächlich viel freier als mit dem Auto.“ Raabe nimmt den Preis am 13. Mai 2019 auf dem Nationalen Radverkehrskongress in Dresden persönlich entgegen.

Die „Fahrradfreundlichste Persönlichkeit“ ist seit 2003 Bestandteil des Deutschen Fahrradpreises. Der bundesweite Wettbewerb ist eine Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS). Als Partner und Sponsoren des Wettbewerbs engagieren sich der Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) und der Verbund Service und Fahrrad e.V. (VSF).

 

INTERVIEW MIT MAX RAABE 

Fahrrad oder Auto?

Fahrrad.

Meer oder Berge?

Im Sommer Meer, im Winter Berge.

Stadt oder Land?

Beides. Ich wohne in der Stadt, aber gehe gerne im Sommer Schwimmen auf dem Land.

Filme oder Serien?

Filme. Ich gehe nach den Konzerten oft ins Kino. Da sind immer irgendwelche Ufos und Außerirdische zu sehen und ich freue mich, wenn ich mich mal auf einen anderen Planeten schießen kann.

Ballonfahrt oder Bungee-Jumping?

Ballonfahrt, wenn überhaupt, aber an einem Gummiseil sich in die Tiefe stürzen interessiert mich nicht wirklich.

Reise in die Vergangenheit oder Zukunft?

Ehrlich gesagt beides. Die Zukunft ist fast spannender, weil ich da ein bisschen Sorge habe. Die Vergangenheit ist ja ziemlich lang. Klar will ich mir das Berlin der Weimarer Republik ansehen, aber mich würde auch die Renaissance oder Goethes Zeit interessieren. 

Erinnern Sie sich daran, wie Sie Fahrradfahren gelernt haben und wer es Ihnen beigebracht hat?

Ich kann mich noch gut an das Fahrrad erinnern. Das war grün. Mein Vater hat kurz den Sattel festgehalten, bis ich Fahrradfahren gelernt habe.

Was genau verbinden Sie mit dem Fahrradfahren?

Das Gefühl für sich zu sein. Wenn ich z.B. lange im Studio war, dann fand ich es ganz großartig in den Abendstunden im Sommer rauszufahren, weil man die Arbeit mit jedem Meter hinter sich lassen konnte. Ich habe das Gefühl, im Auto ist man in einer Art Käseglocke, dann nimmt man die Zeit und die Atmosphäre mit. Man muffelt da so vor sich hin und ärgert sich und mit dem Fahrrad ist man tatsächlich viel freier.

Sie wohnen in Berlin – welche Konflikte begegnen Ihnen mit dem Rad im Straßenverkehr?

Man merkt das Bemühen in der Stadt. Leider gibt es Idioten auf beiden Seiten – rüpelige Fahrrad- und Autofahrer. Ich fahr dann neben denen her und denke mir, warum verhält er sich so? Ich als Autofahrer würde mich jetzt ärgern. Ich, als Fahrradfahrer fahre neben ihm her und verstehe es nicht, man kann es so oder so machen. Ich sehe aber auch Autofahrer, die sich unmöglich verhalten. Wenn jetzt alle aufs Rad stiegen, hätten wir auch ein Problem.

 

Können Sie sich vorstellen irgendwann auf elektrische Unterstützung beim Fahrradfahren zurückzugreifen?

Ich bin schonmal mit einem Elektrobike gefahren. Das fand ich ganz spannend, aber ich habe mich auch gewundert, wie rasend schnell so ein Ding dann auch in die Kurve geht. Für Menschen dir sehr weit und viel Fahrradfahren ist eine elektrische Unterstützung natürlich eine großartige Sache. 

Erinnern Sie sich, was Sie von Ihrem ersten Gehalt gekauft haben?

Das erste Geld habe ich mit Christoph Israel, der auch aus Lünen kommt, verdient. Das waren ca. 300 Mark, die wir in einem super Restaurant auf den Kopf gehauen haben und dekadent Essen gegangen sind. Wir haben Wein und super Sachen bestellt und einfach die Asche nach den schmalen Studententage rausgehauen.

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: DER DEUTSCHE FAHRRADPREIS – best for bike c/o P.3 Agentur für Kommunikation und Mobilität, Fotocredit: Marcus Höhn

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