Die Schauspielerin Michelle Rodríguez ist bekannt für ihre toughen Action-Rollen in Filmen wie „Avatar“, „Girlfight“, „Machete Kills“, der „Fast & Furious“-Reihe sowie der weltweit erfolgreichen TV-Serie „Lost“. Ganz anders ist Ihr aktueller Kinofilm „Widows – Tödliche Witwen“ des britischen Regisseurs Steve McQueen, ein kluges Thriller-Drama über Liebe, Verbrechen und Korruption.

Auf die Frage, ob sie nicht eine Frau hinter der Kamera vermisst habe, sagt sie im Interview: „Nein, denn McQueen interessierte sich für den psychologischen Prozess der Selbstfindung, wer man wirklich ist und was man will, also etwas sehr Weibliches – so beginnt echtes Verständnis für Frauen. Und das sage ich als eine Frau, die ihr Leben lang ziemlich maskulin gewesen ist.“ Weshalb sie vor allem für energiegeladene Kino-Auftritte bekannt wurde, erklärt Rodriguez so: „Ich habe auch deshalb diese männlich dominierten Actionfilme gedreht, weil ich mich dort frei gefühlt habe. Da wurde ich in Ruhe gelassen, niemand versuchte mich zu manipulieren. Jenseits der starken Frauen, die mich großgezogen haben, war ich immer nur von Männern umgeben.“

Am meisten gelernt, sagt die 40-jährige Schauspielerin, habe sie von ihrer Mutter und ihrer Großmutter: „Vor allem die Fähigkeit, Schmerz zu ertragen. Dinge auszuhalten, trotzdem weiterzumachen, im Wissen, dass es sein muss, weil es wichtig ist. Diese Stärke habe ich bei Männern eher nicht kennengelernt. Inmitten eines Sturms aus unzuverlässigen Männern und unberechenbaren Situationen weiter für die Kinder, die Familie und das Zuhause zu kämpfen, das ist für mich der Inbegriff weiblicher Stärke.“

Im Interview spricht sie auch über ihre persönliche Weiterentwicklung: „Ich habe mich mit mir beschäftigt und verstanden, dass Weiblichkeit nichts mit Schwäche zu tun hat. Bedingungslos zu lieben etwa ist wunderschön, das musste ich erst lernen. Dass man seine Grenzen in Sachen Respekt und Integrität mit Anstand ziehen kann, statt machohaft dichtzumachen. Ich brauche diese Rüstung, die ich jahrelang mit mir herumgetragen habe, gar nicht, sondern kann auch höflich ablehnen. Ich habe meine Kampfschwerter abgelegt, denn ich brauche sie nicht mehr.“

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Lufthansa Magazin, Bildrechte:  Michelle Rodríguez/Instagram

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