Der Klimawandel ist mitten in der Gesellschaft angekommen: Der Wetter-Experte ruft nun zum gemeinsamen Handeln auf.

Sven Plöger kommt sich manchmal vor wie in Weltrettungsfilmen. Anfangs passieren meist nur seichte Belanglosigkeiten, bis dann die Stimmung kippt. „Und man sitzt davor und denkt: Ja, meine Güte, merken diese Protagonisten denn nicht, wo sie gerade stehen?“, fragt der Meteorologe, der der verschiedene Wettervorhersagen in der ARD moderiert, im Interview.

Sturm Lothar mit 180 Stundenkilometern

Seit Jahren beschäftigt sich Plöger intensiv mit dem Klimawandel. Als er 1999 Sturm Lothar auf 1100 Meter Höhe in den Alpen mit Böen von 180 Stundenkilometern erlebt hat, und sah, wie ein Drittel des Waldes vor seiner Nase umstürzte, brachte ihn das zum Nachdenken: „Warum sind die Kräfte jetzt so stark? Ändert sich was? Von da an habe ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt“, erzählt er. Mittlerweile interessieren sich immer mehr Menschen für den Klimawandel. Doch gibt es für den 55-Jährigen ein Problem: „Von unserem Wissen über seine Verbreitung weiter zum Reden und bis zum Handeln dauert es einfach viel zu lange.“Erst seitdem der Wandel über Hitzewellen und Flutkatastrophen fühlbar wurde, ist er in den Medien und in der Gesellschaft angekommen.

Der Klimawandel schreitet schnell voran

Ein Wettlauf mit der Zeit, denn der Klimawandel schreitet laut Plöger sogar noch schneller voran, als es die progressivsten Modelle vor 30, 40 Jahren vorhergesagt haben. Doch auch wenn das 1,5-Grad-Ziel bei der Erderwärmung vermutlich verfehlt werde, könne Prognosen zufolge unter zwei Grad erreicht werden – das stimmt den Wetter-Experten optimistisch. „Die Hoffnung aufzugeben wäre ja auch unfair unseren Kindern und Enkeln gegenüber. Dann könnten wir alle Aktivitäten einstellen“, findet er: „Also weniger über Probleme und mehr über Lösungen reden!“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: Apotheken Umschau, Fotocredit: Andreas Reeg

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