Es ist leider eine alltägliche Erfahrung von Streifenpolizisten, dass die Menschen, die sie mit Mühe bei Delikten geschnappt und dem Richter vorgeführt haben, gleich wieder in Freiheit sind. Sehr nett verhalten sich die Delinquenten zu Frau und Mann in Uniform auf der Straße auch nicht. Und so beschließen die beiden Bremer Polizisten Maja Witt und Klaus Burck, die Sisyphos-Arbeit zu beenden und das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen, es also für sich großzügiger zu interpretieren oder es auch mal zu übersehen. Allerdings geraten die beiden sogleich an die Sprösslinge und dann den mächtigen Boss eines Araber-Clans, der vor nichts zurückschreckt. In einer sich zuspitzenden, harten Auseinandersetzung bewahren Burck und Witt Mut und Köpfchen.

Das klingt nach furchtbarem Ernst, aber der Film ist beinahe das Gegenteil. Er unterhält, weil die Story natürlich Gefahren- und Gewaltmomente nicht auslässt, aber mit viel hintersinnigem, feinen Humor erzählt wird. Beschwerliche Polizeiarbeit, wie wir sie heute kennen, und arabische kriminelle Großfamilien können eben auch in einem komödiantisch grundierten, überspitzt erzählten Krimi gezeigt werden. Es muss nicht immer biederer Realismus sein.

Der Film „Das Gesetz sind wir„, der starke komödiantische Züge hat, ist ein Krimi über ein Polizeipärchen, das sich aus dem frustrierenden Beamtenalltag befreit und beschließt, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. Maja Witt und Klaus Burck sind Polizisten in der schönen Hansestadt Bremen und schon seit ein paar Jahren als Team an der Weser unterwegs. Ihr beruflicher Alltag besteht aus Verhaftungen wegen Körperverletzung, Drogenhandel, Betrug und Sittlichkeitsverbrechen. Witt und Burck haben sich daran gewöhnt, dass viele von denen, die sie verhaftet haben, am nächsten Tag wieder auf freiem Fuß sind. Maja ist schon längst der Meinung, dass polizeiliche Arbeit bei der effektiven Verbrechensbekämpfung nicht zum Ziel führt, und für Klaus reicht das Einkommen nicht mal, um ein Pflegeheim für seinen dementen Vater zu bezahlen.

Eine besonders dreiste und provokante Aktion bringt das Fass zum Überlaufen. Maja und Klaus sehen sich gezwungen zu handeln und beschließen, den kriminellen Issa-Clan mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen. Sie lassen einen Drogendeal auffliegen und setzen den Dealer unter Druck, dem Clan etwas anzuhängen. Dabei haben sie bald nicht nur einen keinesfalls zimperlichen Gegner samt cleveren Anwalt, sondern auch korrupte Polizeikollegen gegen sich. Doch die Arbeit macht ihnen auf einmal wieder Spaß…

„Das Gesetz sind wir“ ist vor allem auch ein Meisterstück von Julia Koschitz und Aljoscha Stadelmann sowie dem Autor Holger Karsten Schmidt und dem Regisseur Markus Imboden. Man merkt dem Film an, mit wie viel Spaß sie diesen besonderen Kriminalfilm gemacht haben. Der Film ist einer der ganz wenigen ZDF-Fernsehfilme, die komplett in Bremen gedreht wurden. Zu hoffen ist, dass auch die Einwohner der Hansestadt das Amüsante des Films genießen.

Zu sehen Mittwoch, 25. März 2020, 20.15 Uhr im ZDF.

 

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: ZDF, Fotocredit: Michael Ihle

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