Ein Apparategerüst für eine Abgasreinigung, eine portable Fußgängerbrücke, eine Musterstatik für Flachbodentanks und eine Schwingungsuntersuchung: Für ihre herausragenden Arbeiten zu diesen und weiteren Themen haben zwei Studentinnen und zwei Studenten der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik den mit insgesamt 4.300 Euro dotierten Preis des Kölner Stahlbaus erhalten.
„Die in diesem Jahr prämierten Arbeiten zeichnen sich durch ein besonders breites inhaltliches Spektrum aus – von der Bestandsprüfung bis hin zur Optimierung von Konstruktionen“, erklärt Prof. Dr. Wolfram Kuhlmann von der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik. So seien aktuelle Themen wie neue Normen bei Flachbodentanks oder die Schwingungsempfindlichkeit von Tragwerken, die immer schlanker gestaltet werden müssen, ebenso behandelt worden wie klassische Stahlbauthemen – etwa die Planung einer Lagerhalle und einer Abgasreinigung mit Kamin sowie eine Ermüdungsuntersuchung eines Stahlbetonturms. „In diesen verschiedenen Bereichen haben die Ausgezeichneten in ihren Arbeiten allesamt überaus selbstständig und umfassend komplexe Fragestellungen behandelt – und sich den Preis somit redlich verdient “, so Kuhlmann weiter.
Klara Scheuermeyer erhielt für ihre mit 1,0 bewertete Bachelorarbeit „Planung einer Lagerhalle für ein Aluminium-Walzwerk“, ihre Arbeit im Modul „Wissenschaftliches Projekt“ zur Ermüdungsuntersuchung eines Stahlbetonturms (1,3) und ihre Masterarbeit zum Thema „Neubau eines Apparategerüstes für eine Abgasreinigung inklusive Kamin mit Horizontallagerung“ (1,0) ein Preisgeld in Höhe von 1.800 Euro. „In meiner Masterarbeit habe ich umfangreiche Neuberechnungen für eine Abgasreinigungsanlage mit Kamin durchgeführt. Dazu habe ich verschiedene Konstruktionen, wie zum Beispiel die Ausführung der Deckenebene aus Kappenbeton oder in Verbundbauweise und die Berechnung des Kamins mit unterschiedlichen statischen Systemen, miteinander verglichen“, sagt Scheuermeyer.
Für sein mit 1,3 benotetes wissenschaftliches Projekt „Planung und Bau einer portablen schwingungsanfälligen Fußgängerbrücke für Präsentationszwecke“ wurde Jake Campana mit 1.000 Euro ausgezeichnet. „Die Vorführbrücke, die ich in meiner Arbeit konstruiert habe, sollte aus mehreren Teilen bestehen, zerlegbar und schnell aufzubauen sein. Sie wurde in Stahl- und in Aluminiumbauweise untersucht und verglichen. Im Ergebnis ist die Brücke aus Aluminium zwar leichter, allerdings ermüdet das Material schneller“, erläutert Campana.
Frank Naujoks wurde für seine mit 1,0 bewertete Bachelorarbeit zum Thema „Erstellung einer Musterstatik für Flachbodentanks mit festem Dach nach Eurocode 3-4-2“ mit einem Preisgeld in Höhe von 750 Euro geehrt. „Ich habe auf Basis eines neuen Normenentwurfs die Statik eines Tanks neuberechnet. Dabei habe ich zum Beispiel herausgefunden, dass Tanks, die nach altem Regelwerk bemessen wurden, teilweise verstärkt werden müssten. Der Fokus meiner Arbeit lag aber auf der Berechnung und der Erstellung einer Bemessungshilfe“, so Naujoks.
Ebenfalls mit einem Preisgeld in Höhe von 750 Euro wurde Anne Lange bedacht. Sie wurde für ihre mit 1,15 benotete Bachelorarbeit „Schwingungsuntersuchungen an Fußgängerbrücken“ gewürdigt. „Für meine Arbeit habe ich Schwingungsmessungen vor Ort an einer Brücke durchgeführt und diese ausgewertet. Darüber hinaus habe ich mich auch mit auftretenden Zusatzfragen beschäftigt, etwa hinsichtlich der Dämpfung – also wie schnell eine Brücke aufhört, zu schwingen“, erklärt Lange.
Über den Preis
Mit dem Preis des Kölner Stahlbaus werden Student*innen der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik für ihre herausragenden Leistungen im Bereich Stahlbau im Rahmen von Abschlussarbeiten beziehungsweise Modulen geehrt, wobei auch ihr ehrenamtliches Engagement bei der Auswahl der Preisträger*innen berücksichtigt wird. Das Preisgeld in Höhe von 4.300 Euro wurde von der Ingenieurbüro Grobecker GmbH sowie der Stabel + Hohn GmbH gestiftet und von der Gesellschaft zur Förderung der Architektur, des Bauingenieurwesens und der Gebäudetechnik der TH Köln e.V. im Rahmen einer Feierstunde am Campus Deutz übergeben.
Die Gesellschaft zur Förderung der Architektur, des Bauingenieurwesens und der Gebäudetechnik der TH Köln e.V. unterstützt bei der Ausbildung von Studierenden, fördert Veranstaltungen zu technischen Wissenschaften sowie Praxis und vertieft die Beziehungen zwischen Praxis und Hochschule. Dem Förderverein gehören neben Mitgliedern der Hochschule auch Unternehmen und Institutionen aus Köln und der Region an.
Text – und Bildquelle: TH Köln