Die Altersvorsorge gehört zu einem der Dauerbrenner in der deutschen Politik. Grund dafür ist vor allem die Erkenntnis, dass die staatlichen Vorsorgesysteme nicht länger sicher sind und die Renten der zukünftigen Ruheständler wahrscheinlich nur durch weitere Kürzungen bewältigt werden können. Aus diesem Grund wenden sich viele Deutsche der privaten Vorsorge zu und hoffen, dadurch der drohenden Altersarmut zu entgehen. Optionen gibt es viele – etwa die private Riester- oder Betriebsrente. Ebenfalls beliebt ist eine private Vorsorge bei einem Schweizer Anbieter. Dort lassen sich die privaten Rentenlösungen unserer südlichen Nachbarn nutzen, wodurch deutsche Arbeitnehmer nicht ausschließlich auf die hiesigen Vorsorgemöglichkeiten beschränkt sind.

Blick über die Grenze

Das Schweizer Vorsorgesystem basiert auf drei Säulen: Einer verpflichtenden staatlichen Rente (1. Säule), den obligatorischen Versicherungen gegen Krankheit und Unfall (2. Säule) und einem privaten System aus Lebensversicherung und Altersvorsorge (3. Säule). Interessant für deutsche Kunden ist lediglich die freiwillige Rentenvorsorge der dritten Säule. Alle anderen Angebote sind auf Schweizer Kunden beschränkt oder jene die einen gewissen Zeitraum dort gearbeitet haben. Die private Rentenvorsorge steht allerdings auch ausländischen Kunden offen. Das dort eingezahlte Geld wird attraktiv verzinst und anschließend im Rentenalter in Form einer Rente ausgezahlt. Die Dauer und Höhe der Einzahlungen können hierbei relativ frei gewählt werden, wodurch Kunden flexibel bleiben und sich stets Um-Entscheiden können.

Vorsorge vom Arbeitgeber

Auch hierzulande gibt es lukrative Rentenlösungen. Eine besonders attraktive Möglichkeit ist die betriebliche Altersvorsorge durch den Arbeitgeber. Seit 2002 hat jeder rentenversicherte Arbeitnehmer in Deutschland einen gesetzlichen Anspruch darauf. Die betriebliche Rente kann dabei entweder komplett vom Arbeitgeber übernommen werden oder aus einem Mischverhältnis aus Zahlungen vom Arbeitnehmer und Arbeitsgeber bestehen. Diese Art der Vorsorge bringt steuerliche Vorteile mit sich. Arbeitnehmer zahlen beispielsweise ihre Beiträge vom Bruttoeinkommen und nicht vom Nettolohn. Bei einem monatlichen Betrag von 100 Euro zahlt der Arbeitnehmer dadurch netto nur rund 60 Euro, der Rest kommt als Zuschuss vom Staat. Dieses System birgt allerdings auch einige Nachteile. Durch die Steuerersparnis zahlt der Arbeitnehmer weniger Sozialabgaben, wodurch auch die staatlichen Rentenansprüche im Alter sinken. Dadurch sollte vorher gründlich gerechnet werden, ob sich eine solche Vorsorge letzten Endes wirklich auszahlt.

Reform der privaten Vorsorge?

Möglich ist in Deutschland auch eine sogenannte Riester-Rente. Auch bei dieser privaten Vorsorge erhalten deutsche Arbeitnehmer erhebliche Zuschüsse vom Staat. Ursprünglich sollte diese Rente in Deutschland flächendeckend zur Pflicht werden. Dieser Plan ist allerdings auf erheblichen Widerstand gestoßen, wodurch ein freiwilliges, recht undurchsichtiges System aus Zuschüssen und Beitragszahlungen entstanden ist, von dem lediglich 16 Millionen Menschen in Deutschland Gebrauch machen. Aus diesem Grund wird momentan über eine Neuauflage der damaligen Rentenform diskutiert – die Deutschland-Rente. Den Plänen nach sollen alle deutschen Arbeitnehmer in einen sogenannten Deutschland-Fond einzahlen und automatisch vorsorgen: Wer das nicht möchte kann alternativ ein Veto einlegen und dementsprechend darauf verzichten. Ob und wann eine solche Deutschland-Rente allerdings Wirklichkeit werden könnte, bleibt vorerst noch offen.

 
Bildrechte: Flickr Senioren auf einer Parkbank Ralf Kothe CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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