Eine Mitglieder-Befragung der Online-Partnervermittlung www.Gleichklang.de unter fast 1400 Mitgliedern zeigt, dass sexuelle Übergriffe in der Gesellschaft weit verbreitet sind. Eine offenere gesellschaftliche Kommunikation über Sexualität könnte nach Einschätzung der Plattform sexuellen Übergriffen vorbeugen.

 

Gleichklang hat eine Umfrage unter seinen Mitgliedern durchgeführt, um herauszufinden, wie viele der partnersuchenden Mitglieder jemals in ihrem Leben oder beim Gleichklang-Dating Opfer eines sexuellen Übergriffes geworden sind. Ebenfalls wurden die Mitglieder gefragt, ob sie selber sexuelle Übergriffe verübt haben. An der Umfrage beteiligten sich 1379 Gleichklang-Mitglieder im Alter von 18 bis 78, unter ihnen 759 Frauen und 620 Männer.

 

Ergebnisse:

 

– 67,2% oder zwei von drei befragten Frauen gaben an, bereits Opfer mindestens eines sexuellen Übergriffs in ihrem Leben geworden zu sein.

– Sexuelle Übergriffe gegen Männer kamen seltener vor, waren aber nach den Ergebnissen der Umfrage ebenfalls durchaus weit verbreitet. So gab mehr als jeder vierte befragte Mann an (28,1%), bereits Opfer mindestens eines sexuellen Übergriffs in seinem Leben geworden zu sein.

– Es gab ebenfalls, wenn auch selten, Übergriffe während des Online-Dating bei Gleichklang. So gaben 40 oder 5,3% der befragten weiblichen Gleichklang-Mitglieder an, durch ein anderes Mitglied einen Übergriff erlitten zu haben. Sehr viel seltener berichteten männliche Gleichklang-Mitglieder von sexuellen Übergriffen durch andere Mitglieder. Aber auch 6 männliche Mitglieder (1%) gaben mindestens einen Übergriff durch ein anderes Mitglied an.

– 27,4% oder mehr als jeder vierte Mann gestand in der Umfrage ein, innerhalb seines Lebens bereits mindestens einmal selbst sexuell übergriffig geworden zu sein. Auch bei den Frauen gab jede zehnte Befragte (10,9%) an, bereits selber sexuell übergriffig geworden zu sein.

 

Mehrere Männer und Frauen, die über selbst verübte sexuelle Übergriffe berichteten, gaben in ihren Kommentaren an, die Wünsche der anderen Person fehlinterpretiert zu haben. Deutlich wird nach Ansicht des Diplom-Psychologen bei Gleichklang Dr. Guido F. Gebauer das Fehlen einer verbalen Kommunikation über Sexualität. Derartige Kommunikationsstörungen könnten im Einzelfall zu Missverständnissen führen, die sexuelle Übergriffe begünstigen könnten. Umso wichtiger sei es, dass Menschen früh lernten, offen über Sexualität und Verschiedenartigkeit zu sprechen, um so zu einem respektvollen Umgang miteinander zu gelangen.

 

Gebauer schließt aus der Umfrage ebenfalls, dass die derzeitige gesellschaftliche Diskussion in eine gefährlich falsche Richtung laufe. Die Fokussierung von Medien und Politik auf Ausländer und Asylbewerber sei geeignet, die Allgegenwärtigkeit sexueller Übergriffe in der Gesellschaft auszublenden. Ausländer würden so als klassische Sündenböcke dienen, um von einem Problem abzulenken, anstatt es zu lösen. Chancen für einen gesellschaftlichen Einstellungs- und Verhaltenswandel würden so verspielt. Damit drohten sexuelle Übergriffe eher gefördert als bekämpft zu werden.

Bezüglich des Online-Dating zeigt sich nach Meinung von Gebauer, dass eine gebührenpflichtige Plattform wie Gleichklang, die zudem ihren Mitgliedern klare Verhaltensregeln kommuniziere, das Problem sexueller Übergriffe deutlich begrenzen könne. Dennoch lasse sich auch beim Online-Dating die Gefahr sexueller Übergriffigkeit nicht ausschließen. Online-Dating-Anbieter haben nach Ansicht von Gebauer eine besondere Verpflichtung, ihre Mitglieder für die Thematik sexueller Übergriffigkeit zu sensibilisieren und sich auch selbst in die gesellschaftliche Diskussion einzubringen. Wichtig sei dabei, dass die Diskussion um sexuelle Übergriffe nicht mit negativen und restriktiven Haltungen zur Sexualität vermischt werde.

Zahlreiche weitere Detailergebnisse der Umfrage, auch zu der Art der verübten sexuellen Übergriffe, werden in einem ausführlichen Artikel im Gleichklang-Blog dargelegt: http://blog.gleichklang.de.

 

Quelle: Gleichklang Limited, Archivbild

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