Dass Oliver Pocher sich mit seinen oft peinlichen Witzen nicht immer nur Freunde gemacht hat, ist allgemein bekannt. Kaum ein anderer Entertainer  war in so viele Skandale verwickelt, wie Oliver Pocher. Da hat es das gemeine Volk schon verwundert, als die ARD eine Zusammenarbeit mit Harald Schmidt ankündigte. Insider gaben dem ungewöhnlichen Moderatorenteam keine Chance, aber zur allgemeinen Verwunderung ging das Konzept auf. Zunächst! Als einer der ersten Folgen dieser neuen Konstellation, verließ Manuel Andrack – seinerseits Redaktionsleiter – das Team. Er war vorher der Ansprechpartner für Schmidt gewesen, und nun durch Oliver Pocher ersetzt. Andrack blieb jedoch zunächst weiterhin Redaktionsleiter, bis 2008 die Zusammenarbeit in gegenseitigem Einvernehmen beendet wurde. So die offizielle Version. Moderator und Komiker Oliver Pocher scheint nun in Ungnade bei der ARD gefallen zu sein. Bei der Sitzung am vergangenen Freitag hatte es deutliche Kritik am Auftritt des 30-Jährigen in Stauffenberg-Uniform in der Late-Night- Show „Schmidt & Pocher“ vom Vortag gegeben. Volker Stich, Vorsitzender des SWR-Landesrundfunkrates fand klare Worte:  „Die überwiegende Mehrheit von uns, bestimmt 80 bis 90 Prozent, ist der Meinung, dass Herr Pocher der ARD nicht gut tut“! Pocher künftig in der ARD eine eigene Show zu geben, wird von der Mehrheit des Fernsehausschusses des Südwestrundfunks (SWR) als kritisch betrachtet.
ARD-Programmchef Volker Herres will sich bei der nächsten Rundfunkratssitzung am 27. März genauer mit dem Thema auseinandersetzen, so Stich weiter. Pochers Auftritt als Parodie auf Tom Cruise, der in dem Film „Operation Walküre“ den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg darstellt, wird von dem SWR-Gremium stark kritisiert. Allerdings kündigte ARD-Programmchef Herres weiter Verhandlungen mit Pocher an. So ganz ist also eine Entscheidung über die berufliche Zukunft des Entertainers noch nicht gefallen. Sicher ist nur, dass die Late-Night-Show von Harald Schmidt und Oliver Pocher im April dieses Jahres eingestellt wird. Volker Stich dazu: „Wir sind absolut unzufrieden mit dem Format.“
Das SWR-Gremium sieht einer weiteren Zusammenarbeit mit Pocher weniger positiv entgegen. Oliver Pocher muss nicht um jeden Preis gehalten werden. „Wir müssen etwas anderes anbieten als nur verbale Entgleisungen. Diesen Weg sollten wir nicht gehen – das können wir den Privaten überlassen“, erläuterte Stich. Die verbalen Entgleisungen des Moderators in der Vergangenheit, brachte in den SWR-Kreisen Unmut und Kritik über Pochers Auftritte in der Late-Night-Show. Wir erinnern uns an das so genannte Nazometer, bei dem Begriffe aus der Nazizeit getestet wurden. Peinlich und ganz und gar nicht lustig. Ein Dialog von Pocher mit Rapperin Lady Ray Bitch war an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten. Bereits im Juli 2005 sorgte  er für einen handfesten Skandal, als er in der ZDF-Show Gottschalk & Friends Pop-Diva Mariah Carey beleidigte und versehentlich mit Wasser bespuckte.
Oliver Pocher beleidigte während der „Wetten dass……Sendung“ am 22. Januar 2005 eine Zuschauerin, indem er ihr zu einer Schönheitsoperation riet. Pocher wurde von dieser auf Zahlung von Schmerzensgeld in Höhe von 25.000 € verklagt. Zwar folgte eine telefonische Entschuldigung, die aber nicht zu einer außergerichtlichen Lösung beitrug. Im Januar 2006 wurde Pocher schließlich vom Landgericht Hannover zur Zahlung von Schmerzensgeld in Höhe von 6.000 € verurteilt. Aber ein Oliver Pocher macht vor rein gar nichts Halt. Im Januar 2008 setzte er in der Fernsehsendung Johannes B. Kerner noch eins drauf, indem er abermals über das Aussehen der Frau lästerte und sich über das Urteil lustig machte. Die Quittung folgte prompt; Pocher erhielt erneut eine Klage. Der Anwalt des Opfers erklärte, die Frau fühle sich gedemütigt und werde immer wieder darauf angesprochen. Oliver Pocher aber ist gänzlich schmerzfrei. In der Late-Night-Show mit Schmidt hatte Pocher Narrenfreiheit und die nutzte er auch. Zugegeben – manchmal kann man über Oliver Pocher lachen, aber meistens bleibt einem das Lachen im Hals stecken, und das reicht gewiss nicht für eine eigene TV-Show, und schon gar nicht bei den öffentlich rechtlichen Sendern. Aber Pocher wird nicht untergehen. Es gibt noch genügend Sender, die ihn mit Kusshand nehmen würden. Zur Not bleibt ja noch „Neun Live“. (MU)


Pocher erhält Kritik von Harald Schmidt

https://www.youtube.com/watch?v=FKY5iHAoG_8


Pocher als Stauffenberg bei der Premiere von „Walküre“

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