Sommer, Sonne, Eis am Stiel. Die letzten Monate sind ihrem Ruf treu geblieben und haben uns mit reichlich Strandwetter und Sonnenscheinmomenten belohnt. Sei es in der nächstgelegenen Badeanstalt, dem Park im eigenen Viertel oder auf dem Balkon oder am Meer. Die warmen Temperaturen ziehen die Menschen nach draußen und machen das Klirren von Eiswürfeln, aufgedrehtes Kinderlachen sowie plätscherndes Wasser zur normalen Geräuschkulisse. Friede, Freude, Eierkuchen könnte man meinen. Doch was, wenn die Sonnenstrahlen nicht reichen, um jedem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern? Sommerdrinks, Schokoeis und Strandbadpommes heben nicht zwangsläufig die Stimmung und heilen die Gedanken. Was es braucht, um das emotionale, psychologische und soziale Selbstbewusstsein zu stärken, weiß Samuel Turnwald, Head of Corporate Wellbeing bei Gympass Deutschland.

Wie im Winter, so auch im Sommer – Saisonal abhängige Depressionen

Genau wie bei der besser bekannten Winterdepression handelt es sich auch bei einer Sommerdepression um eine saisonal abhängige Depression (SAD). Diese Bezeichnung macht deutlich, dass sich die Symptome der depressiven Phase nur zu einer bestimmten Jahreszeit wiederholen. „Dass in der nasskalten Jahreszeit vermehrt Abgeschlagenheit und gedrückte Stimmung aufkommen, ist in der Gesellschaft bekannt. Doch wenn auch bei Sonne und Eiskaffee Traurigkeit aufkommt, herrscht oft Unverständnis. Dabei müssen wir auch von Juni bis September aufs Wohlbefinden und die mentale Gesundheit achten“, begründet der Wellbeing-Experte.

Hitzestress – Wenn der Körper heiß läuft

Die Hitze hat zudem Auswirkungen auf den Körper und macht schneller müde. Die erhöhte Sonneneinstrahlung sorgt dafür, dass weniger Melatonin produziert wird, was sich sowohl auf den Schlaf-Wach-Rhythmus als auch die Stimmungsregulierung auswirkt. Um dies zu verhindern, empfiehlt es sich, eine Sonnenbrille zu tragen, sich im Schatten aufzuhalten oder die Vorhänge zuzuziehen. Den Körper kühl zu halten, gehört ebenso zu einer guten Vorsorge dazu. Kalte Duschen und der Aufenthalt in klimatisierten Räumen verbessern das Energielevel. Um gegen Abend und trotz des gegebenenfalls gestörten Rhythmus in den Schlaf zu finden, wirken Routinen wie Meditation oder lesen fördernd, um dem Gehirn zu signalisieren, dass es nun Zeit ist, ins Bett zu gehen. „Wir merken an den Registrierungen unserer Nutzer:innen, dass in den Sommermonaten weniger auf Meditation, Yoga und Achtsamkeit gesetzt wird als im Herbst und Winter. Ein größerer Fokus auf Me-Time und das eigene Wohlbefinden könnte die Stimmung zur Jahresmitte anheben“, so Turnwald.

Grillen, baden, tanzen – der Freizeitstress lässt grüßen

Die Festival-, Strand- und Gartenzeit bringt einige Herausforderungen mit sich. Einladungen, Aktivitäten und der Druck, das schöne Wetter ausnutzen zu müssen, können ganz schön viel Stress auslösen. Bei 30 Grad allein auf der Couch zu sitzen oder bis mittags zu schlafen, scheint keine Option. Doch man kann und sollte nicht gleichzeitig auf allen Hochzeiten tanzen. „Um Überforderung zu vermeiden und Rastlosigkeit vorzubeugen, empfiehlt es sich auch in den heißen Monaten Auszeiten und Tätigkeiten für sich selbst einzuplanen und sich nicht vom äußeren Druck oder dem eigenen schlechten Gewissen drängen zu lassen. Es muss nicht alles als soziales Event zelebriert werden“, merkt der Gympass-Experte an.

ll eyes on you – nackte Haut und der Wunsch, sie zu verbergen

Mit den steigenden Temperaturen fallen die Hüllen – und das nicht zur Freude aller. Wer sich nicht wohl in seinem Körper fühlt und ihn gerne hinter weiten Pullovern versteckt, scheut sich oft, mehr Haut zu zeigen. Viele Menschen meiden Seen und Schwimmbäder, da sie sich nicht halb nackt in der Öffentlichkeit zeigen möchten. Auch hierdurch entsteht Druck von außen und kann dafür sorgen, dass sich diese Personen eher isolieren, anstatt am freudigen Summer-Fun teilzunehmen und kritischen Blicken ausgesetzt zu sein. Der Head of Corporate Wellbeing berichtet: „Bei Gympass setzen wir bei allen Aktivitäten auf Inklusivität – das ist hier das Zauberwort. Die Menschen so akzeptieren, wie sie sind und in die Gesellschaft einschließen, spricht für Sportlichkeit, die wir in allen Lebensbereichen an den Tag legen sollten.“ Wenn dennoch jemand allein sein mag und eine Pause von sozialen Events braucht, sollte kein Druck ausgeübt, sondern beim nächsten Mal wieder gefragt werden.

Money, money, money – Sommerloch im Geldbeutel

Ob der kalte Frappuccino, die heiße Bratwurst oder ein süßer Crêpe – mit den ganzen Outdoor-Freizeitaktivitäten geht oft auch Außer-Haus-Verpflegung einher, die schnell im Portemonnaie bemerkbar wird. Hinzu kommen die durch Social Media geweckten Erwartungen an den Sommerurlaub oder Junggesellenabschied. Durch unterschiedliche Budgets und Realitäten kommt es hier schnell zu einem Ungleichgewicht, über das nicht gerne gesprochen wird. Doch auch dieser Faktor sorgt für Stress und bedrückte Gefühle zur Jahresmitte. Der Head of Corporate Wellbeing schlägt vor: „Selbst vorbereitete Picknicks im Park oder eine Fahrradtour zu umliegenden Seen kann genauso erholsam und kostengünstiger sein als Cocktails in der Strandbar. Die Freizeit für Bewegung und handwerkliche Tätigkeiten zu nutzen, ist nicht nur aus körperlicher Sicht vorteilhaft, sondern aktiviert den Biorhythmus und macht den Kopf frei.“

Summer Blues adé – Achtsamkeit im Sommer für mehr Sonnenscheinmomente

Dass Eisschokolade und Aperol Spritz nicht zwangsläufig zu Glücklichsein führen, zeigen die Auswirkungen von Hitze, Freizeitstress, steigenden Ausgaben und körperlichen Beschwerden. „Wir stellen fest, dass in der Gesellschaft das Bewusstsein und die Akzeptanz für die Pflege der mentalen Gesundheit steigt. Sich in Form von Therapien, Coachings oder anderen Achtsamkeitstechniken Hilfe zu suchen, ist inzwischen mit weniger Scham behaftet, auch wenn wir noch nicht am Ende der Reise angekommen sind. Die aufstrebende Inanspruchnahme von Angeboten auf unserer Plattform, die im Bereich psychischen Wohlbefindens liegen, belegt dies“, so Samuel Turnwald von Gympass. Sonne allein kann nicht alle Sorgen heilen, daher gilt auch, wenn nicht sogar besonders in den warmen Monaten des Jahres, das Credo, achtsam mit sich selbst und den Mitmenschen umzugehen und den Druck von außen draußen zu lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Mashup Communications, Archivbilder/Pexels

 

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