In Spielfilmlänge

Eigentlich sind Reuter und Helene im wohlverdienten Urlaub auf Langeoog. Doch selbst auf dieser kleinen Insel schläft das Verbrechen nicht: Helene entdeckt eine Leiche in den Dünen. Ella Lüders gilt seit dem Mittsommer- Fest als vermisst. Doch manche Inselbewohner behaupten, sie sei einfach nach Stockholm abgehauen. Ist die junge Frau vor dem Inselleben geflüchtet oder ist sie tatsächlich ermordet worden? Was ist in der Mittsommer-Nacht passiert?

Für Polizeimeisterin Karine Jaspers ist es der erste Fall dieser Art. Dementsprechend überfordert ist sie. Als Reuter und Helene ihr unter die Arme greifen, nehmen die Ermittlungen Form an: Ella Lüders Vater Eike gerät unter Verdacht.
Nach dem Tod von Ellas Mutter soll er seinen Schmerz im Alkohol ertränkt haben. Im Ort wird erzählt, er habe Ella geschlagen und sie sei deswegen abgehauen. Stimmt das? Oder hat er seine Tochter im Rausch umgebracht? Auch Casper Johannsen, der eine kurze Romanze mit Ella Lüders gehabt hat, wird verdächtigt. Zeugen wollen an Mittsommer einen Streit zwischen beiden beobachtet haben. Außerdem ist Casper dort mit blutverschmiertem Shirt gesichtet worden.
Und dann ist da noch der ehemalige Polizeichef, der damals die Ermittlungen vorzeitig eingestellt hat. Können Reuter, Helene und Karine Jaspers das Rätsel um Ella Lüders Tod lösen?

Wie war es an der Nordsee – Heimweh nach der Ostsee gehabt?

Udo Kroschwald: Nein. Wenn man reist, will man was anderes sehen und erleben, sonst sollte man das nicht tun und ich liebe die herbe Erotik von Landschaften, geformt von einem rauen Wetter, belebt von einer vielfältigen Flora und Fauna, die sich trickreich harten Bedingungen anzupassen weiß. Meine Natur musste sich während des Drehs dieses Wissen neu erarbeiten. Es war der kälteste und stürmischste „Wonnemonat“ Mai, den ich bisher erlebt habe… Tagelang frieren und Flugsand wie Nadeln im Gesicht. Leider konnten wir das beim Drehen nicht benutzen. Wir haben bei schönem Wetter in schöner Gegend ermittelt, waren sogar anbaden, wie zu sehen sein wird.

Katharina Blaschke: Als Kind war ich in jedem Sommer an der Nordsee – insofern war es wie nach Hause kommen. Nur war dieser Mai so entsetzlich kalt und windig, dass ich mir da schon die etwas mildere Ostsee gewünscht hätte.

Was verbindet Helene und Reuter? Was trennt sie?

Udo Kroschwald: Für Reuter ist Helene die größte Koryphäe, die die Rechtsmedizin der Küste zwischen Greifswald und Emden aufbietet. Er ist froh und stolz, mit ihr zusammenarbeiten zu dürfen, auf das Ergebnis ihrer Analysen ist hundertprozentig Verlass! Helenes Idee, dieses Teamwork vielleicht auch im Privaten zu pflegen, stößt bei Reuter auf Skepsis. Er hat seine Erfahrungen gemacht und weiß, welche gemeinsame Schnittmenge an Interessen/Fähigkeiten nötig ist, eine dauerhafte Beziehung zumindest kompatibel zu machen. Schon die Herkunft der beiden, er aus kleinbürgerlich-proletarischen Verhältnissen, sie aus der gehobenen Medizinal-Aristokratie, diese kulturelle Prägung allein ist schon eine schwer überbrückbare Kluft.
Bei Frauen ist oft das My-fair-Lady-Syndrom zu beobachten. Wenn der Beziehungsmarkt keine brillanten Hochkaräter bietet, schauen sie eben auf vermeintliche Rohdiamanten und versuchen sich selbst im Schleifen derer. Es ist mühselig und selten von Erfolg gekrönt. Der Zuschauer, so höre ich immer wieder, hat seine Freude, die beiden bei der Schleifarbeit zu beobachten.

Katharina Blaschke: Helene und Reuter verbindet die gegenseitige Hochachtung im Job, gemeinsame Bindungsängste, viele gemeinsame Erfahrungen, ein bissiger Humor, eine gewisse Empfindlichkeit – gegen die Reuter sich eine Schutzschicht angemampft hat, und Loyalität. Es trennt sie ihre Bindungsangst, unterschiedliche Temperamente und Interessen, Tango statt Angeln, Wein statt Bier, Bildungsbürgertum statt Bodenständigkeit und ein Abendessen bei Kerzenlicht statt Fischbrötchen.

Welches ist ihre Lieblingsfolge „SOKO Wismar“, in der es um eine Geschichte zwischen Ihnen beiden geht?

Udo Kroschwald: Das ist der letzte 90-Minüter unserer SOKO, „Bittere Weihnacht“. In diesem Streifen wurde ein liebes Mitglied aus Helenes Verwandtschaft mörderisch aus dem Leben gerissen. Meine Kollegin ist in der Darstellung tiefen, menschlichen Leidens an Intensität und Authentizität einzigartig, so hatte ich es leicht, sie über die Zeit einfühlsam ermittelnd zu begleiten.

Katharina Blaschke: Der erste 90-Minüter „Bittere Weihnacht“, der im Dezember 2017 ausgestrahlt wurde

Worauf dürfen sich die Zuschauer in dem 90-Minüter „SOKO Wismar – Nach der Ebbe kommt der Tod“ freuen?

Udo Kroschwald: Auf spannende Bilder vor schönster Nordseeinsellandschaft und in seiner Erscheinung das gesamte Spektrum der Beziehung zwischen Sturbeck und Reuter; Streit wegen antagonistischer Interessen, aber auch… ach was, schaut Euch den Film einfach an.

Katharina Blaschke: Auf eine schöne, schräge Geschichte, wunderbare, feinnervige und saftig aufspielende Kollegen, herrliche Aufnahmen von Langeoog und wunderbares Licht.

Was mochten Sie am liebsten beim Dreh auf Langeoog?

Udo Kroschwald: Ich denke die Szene, die ich unter der letzten Frage mit „aber auch“ angedeutet habe…

Katharina Blaschke: Meine Beziehung mit Käthe, dem Mops.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: ZDF, Fotocredit: Marc Meyerbroeker

 

 

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