Es sind keine leichten Zeiten für die Uhrenbranche: Smartwatches drängen vor allem im niedrigeren Preissegment von unter 1.000 Euro auf den Markt, zudem ist die wirtschaftliche Situation aufgrund rückläufiger Verkäufe in wichtigen Märkten wie China zunehmend angespannt. Dennoch präsentierten auch in diesem Jahr die prominentesten Uhrenmarken ihre Neuheiten und Trends auf der Traditions-Uhrenmesse Baselworld. Was in diesem Jahr an edlen Zeitmessern neu vorgestellt wurde, zeigt der Überblick.

Skeleton-Uhren zeigen ihre besten Teile

Den Vorteil mechanischer Uhren gegenüber den neuen Smartwatches machte der Uhren-Manager Jean-Claude Biver gleich zu Beginn der Messe mit einer rhetorischen Frage deutlich. Er fragte diesem Bericht zufolge: „Kann eine vernetzte Uhr für die Ewigkeit sein?“, zumindest die auf der Messe präsentierten mechanischen Zeitmesser können es theoretisch: Kein Wunder, dass es laut diesem Artikel jährlich 1.500 Marken und über 150.000 Besucher auf die gemeinsam mit der Genfer SIHH größte Uhrenmesse der Welt zieht. Sie alle kommen, um die neuesten Modelle zu präsentieren bzw. um diese in Augenschein nehmen zu können.

Ein Trend zeigt ganz offensiv die von Biver so prominent gemachten Stärken mechanischer Uhren: Die Skeleton-Uhren sind so konstruiert, dass nicht nur Zeiger und Zifferblatt, sondern auch das dahinter verborgene Uhrwerk sichtbar ist. Gewissermaßen zeigen diese Modelle ihre besten Teile und drücken Handwerkskunst und Beständigkeit aus. Uhrenfans können sich zum Beispiel auf ein auf 25 Stück limitiertes Modell des Schweizer Herstellers Angelus freuen, das in einem kleinen Schaufenster das Tourbillon zeigt. Dieses Teilchen wurde ursprünglich für Taschenuhren entwickelt. Es dreht sich um die eigene Achse, um die Schwerkraft auszugleichen und so eine höhere Ganggenauigkeit zu ermöglichen. Eine Bilderstrecke mit dieser und weiteren auf der Messe präsentierten Skeleton-Uhren hat die WirtschaftsWoche hier zusammengestellt.

Flache Bauformen, innovative Designs und patentierte Wundermaterialien

Schlanke Designs sind angesagt: Die „Octo Finissimo“ von Bulgari ist die derzeit flachste Uhr der Welt mit einem Schlagwerk. Nur knapp über drei Millimeter ist das Werk hoch, wie die WELT in einem Artikel erläutert. An dem eleganten Stück mit einem unter sieben Millimeter dünnen Titangehäuse dürfen sich 50 Kunden für rund 165.000 Euro erfreuen. Deutlich erschwinglicher ist die „Black Bay Bronze“ von Tudor. Das aus einem edlen Aluminium-Bronze-Mix bestehende Stück kostet lediglich verhältnismäßig günstige 3.500 Euro. Das Retrodesign erinnert an Taucheruhren aus den 1970er-Jahren und setzt einen seit 2007 anhaltenden Bronzetrend fort. Als wuchtiges Gegenstück zu der „Octo Finissimo“ präsentiert sich die „Avenger Hurricane“ von Breitling: Das extravagante Modell hat einen Durchmesser von fünf Zentimetern und wiegt trotzdem fast sechsmal weniger als ähnliche Modelle aus Stahl. Grund dafür ist ein neues patentiertes Wundermaterial, das sich „Breitlight“ nennt. Es soll nicht nur kratzfest und korrosionsresistent, sondern auch wärmebeständig, amagnetisch und antiallergisch sein. Die Innovation hat aber ihren Preis: Für 7.950 Euro gibt es die Uhr, die vermutlich wirklich für die Ewigkeit konstruiert wurde.

 

 
Bildrechte: Flickr watching Steve Jurvetson CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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