Seit über 20 Jahren ist Christian Berkel mit Schauspielerin Andrea Sawatzki zusammen. Auf die Frage welches Tier der 63-Jährige gern wäre, antwortet Berkel im Interview: „Der Hund meiner Frau. Da würde es mir sehr, sehr gut gehen. Der wird gut ernährt, viel gekrault, sie macht schöne Spaziergänge mit ihm und intensive Lernstunden, um sein Gehirn zu fordern.“ Der Autor hat über die Jahre viel Haustier- Erfahrungen mit seiner Familie gesammelt. „Durch unsere beiden Jungs hatten wir alles – von Meerschweinchen bis Mäuse -, und Andrea hat immer darauf bestanden, dass wir von jeder Tierart ein Paar hatten, damit sie nicht einsam waren. Meine Frau würde sich auch um eine gute Partnerin für mich kümmern. Besser kann man es doch gar nicht haben.“ Was der gebürtige Westberliner an seiner Frau und Schauspiel-Kollegin am allermeisten schätzt: „Ihre Fantasie. Ihre Liebesfähigkeit. Ihre Zugewandtheit. Und ihr sehr originelles Wesen. Sie überrascht mich immer wieder. Ihre Reaktionen sind teilweise unvorhersehbar. Insofern kommt nie Langeweile auf.“

Langeweile ist für den mehrfach ausgezeichneten Schauspieler eines der größten Hindernisse für ein erfülltes Sex-Leben. Guter Sex braucht das Geheimnisvolle, sagt Berkel: „In dem Moment, wo wir behaupten, uns selbst oder den anderen in- und auswendig zu kennen, droht ja Langeweile und Desinteresse. Insofern: Nicht so sicher sein, wie es geht, sonst landet man ganz schnell in der Pornografie. Da ist alles geklärt: was Lust macht, was Unlust macht. Dann kann man es im Grunde schon lassen, wenn alles klar ist. Ich sage nicht, dass Primärreize nicht reizvoll sind, aber sie sind nicht das einzig Reizvolle. Wenn ich nur ein eindeutiges Ziel vor Augen habe – was auf Sexualität bezogen sehr häufig der Orgasmus ist -, dann bin ich nicht sehr neugierig.“

Christian Berkel engagiert sich seit vielen Jahren sozial, insbesondere für Kinder. Ein schmerzhaftes Erlebnis liegt in der eigenen Kindheit: „An meinem ersten Schultag sollte jedes Kind den Stift vor sich in die Mitte des Tisches legen, die Hände hinter den Rücken nehmen, dann nach dem Stift greifen. Ich habe ihn als Einziger mit links aufgenommen. Die Lehrerin rief: ‚Ah, Christian, du bist ja Linkshänder!‘ Alle fingen an zu lachen, ich habe mich vollkommen erschrocken und war nicht mehr zu bewegen, den Stift in die linke Hand zu nehmen. Ich habe bis heute eine saumäßige Handschrift. In den ersten Jahren habe ich mit großen Rechtschreibproblemen gekämpft, ich bin sogar auf Legasthenie untersucht worden, das war aber nicht der Fall. Ich sehe mich noch mit sieben, acht Jahren völlig verzweifelt auf der Treppe bei uns zu Hause sitzen und fragen: ‚Mama, glaubst du, dass ich das jemals lernen werde, lesen und schreiben?‘ Ich habe später in Berlin das französische Gymnasium besucht. Und im Französischen schrieb ich vom ersten Tag an alles richtig – das war wie eine zweite Chance“, erzählt der Roman-Autor.

Quelle: PSYCHOLOGIE bringt dich weiter, Fotocredit: Christian Berkel/Instagram

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