Die Ukraine schicke rockende Jungs, Spanien setzte auf den blondgelockten Manel Navarro, Dänemark schickte die Powerstimme Anja Nissen ins Rennen und Deutschland wollte mit der talentierten Levina wenigstens unter den Top Ten landen. In diesem Jahr schickten viele Länder ihre besten Talente, aber nur einer kann gewinnen und der tat es auch: Salvador Sobral. Mit großer Mimik performte er seine Ballade „Amar Pelos Dois„, die seine Schwester eigens für ihn geschrieben hatte. 785 Punkte sammelte der Song am Ende, sowohl bei den Fachjurys aus den 42 Teilnehmerländern als auch bei den Fernsehzuschauern lag Sobral vorne mit seinem Song.

 

Musik ist „feeling, not fireworks.“

Ein Textauszug: „Wenn dein Herz nicht fühlen will, nicht leiden will, ohne Pläne für die Zukunft zu machen, dann kann mein Herz für uns beide lieben“. Poesie! Zugegeben, nicht beim ersten Ton war man gefangen und große Chancen hat man ihm auch nicht eingeräumt. Die Buchmacher setzten auf Italien, die immerhin auf Platz 6 landeten. Dennoch sang sich der bescheidene Salvador Sobral in die Herzen der Zuschauer. Seine Botschaft:“ Wir lebten in einer Welt der „Fast-Food-Musik“ ohne Inhalt. Doch Musik ist „feeling, not fireworks“ – es kommt auf die Gefühle an, nicht aufs Feuerwerk.“ Große Worte, die nachdenklich machen. Brauchen wir wirklich immer eine große Show, um uns unterhalten zu fühlen? Oder sollten wir tiefsinniger sein und den Worten lauschen, sich der Musik hingeben, anstatt auf das große Bühnen Tamtam zu warten?

 

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Falsche Songauswahl für Levina?

Levina hatte jedenfalls kein „fireworks“ zu bieten. Zwar überzeugte sie mit großartiger Stimme trotz einiger versemmelter Töne, aber die Songauswahl hätte besser sein können. Eine hübsche junge Frau dann noch in ein mausgraues Outfit zu stecken, war ebenfalls eine schlechte Wahl. Dennoch gab die sympathische Sängerin ihr Bestes. Dass sie auf dem vorletzten Platz gelandet ist, das hat sie nicht verdient, wird dieses Debakel aber sicher mit ihrem großen Talent überstehen. Es ist eine Show, die trotz Relaunch oft kritisiert wird. Nichtsdestotrotz wird im nächsten Jahr wieder fleißig gesucht nach dem Talent, welches Germany endlich mal wieder in die vorderen Reihen singt. In diesem Jahr war es der verträumte Salvador mit seiner jazzigen Ballade. Schlicht, einfach, melodisch und poetisch sang er sich zum Sieg. Vielleicht ist das ein Beispiel für nächstes Jahr in Portugal?

 

 

 

 

 

Quelle/Bildrechte: Eurovision.de

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