Am 1. Januar 2023 startet im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) ein zweijähriges wissenschaftliches Volontariat als Teil der zweiten Förderphase des innovativen Programms „Forschungsvolontariat Kunstmuseen NRW“, mit dem das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen die Kunst- und Kulturmuseen seit 2020 unterstützt.

Konkret geht es um die Erforschung kleinformatiger Behältnismöbel, namentlich Kasten und Laden aus Holz, Leder und Elfenbein des 11. bis 19. Jahrhunderts, die Teil einer bedeutenden Sammlung von Kleinmöbeln des MAKK sind und nun erstmals seit Museumsgründung im Jahr 1888 systematisch erforscht werden. Für die aktuelle Ausstellung „Ausgewählt 1 – Aspekte der Historischen Sammlungen“ des Museums werden bis zum 12. März 2023 fünf der zu erforschenden Objekte präsentiert.

„Es ist Zeit, den ,Hidden Champions‘ unserer Möbelsammlung den Raum zu geben, der ihnen nicht zuletzt aufgrund ihrer außergewöhnlich kostbaren und kunstfertigen Ausgestaltung gebührt“, so Dr. Petra Hesse, Direktorin des MAKK, zur Bedeutung des Forschungsbereichs. „Gerade die Kleinmöbel stellen aufgrund der bildhaften Dekoration, der Materialität und ihrer Verwendung eine wertvolle Quelle zur Erforschung und Vermittlung des kulturhistorischen und sozialen Kontexts der Objekte dar. Als Dinge des sozialen Lebens geben sie Auskunft über die Bedeutung und den Stellenwert von persönlichem und gemeinschaftlichem Besitz sowie über das Mobilitätsverhalten und die spezifischen Lebensumstände.“

Kasten und Laden fanden sowohl im profanen wie im klerikalen Kontext Verwendung. Ihnen kommt neben der praktischen Funktion eine wichtige soziale und repräsentative Bedeutung zu. Sie dienten vorrangig zur sicheren Aufbewahrung wichtiger und wertvoller Dinge, wie zum Beispiel Dokumente, Verträge, Urkunden, Preziosen, Petschaften, Münzen und Schmuck oder zur Verwahrung von Schreibutensilien.

Die erzielten Forschungsergebnisse sind für die Erforschung der Sammlungsbestände in anderen Museen ebenso wichtig wie für die wissenschaftliche Community überhaupt. Durch eine sukzessive Veröffentlichung in der geplanten Online-Collection des MAKK werden sie zudem einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine Zusammenarbeit im Rahmen des Forschungsvolontariats besteht mit den Kunsthistorischen Instituten der Universität zu Köln und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Stadt Köln, Fotocredit: KNJ/Martina Uckermann

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