Haben Sie in diesem Sommer schon einem Baum geholfen? Hitze und Trockenheit setzen Bäumen auch dieses Jahr wieder erheblich zu. Dabei ist es ganz einfach: Etwa zehn Eimer Wasser pro Woche genügen. „Jeder, der kann, sollte einem Baum über den Sommer helfen. Egal, ob die eigenen Gehölze im Garten, die an der Straße vor der Haustür oder ob die der Nachbarn mehr Feuchtigkeit benötigen“, betont Baumschulmeister Reinhard Bertels von der Baumschule Bertels in Drensteinfurt im Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. „Am allerbesten unterstützt man einen Baum, wenn man ihn in der Hauptvegetationsperiode zwischen Mai und Oktober regelmäßig einmal in der Woche mit zusätzlichem Wasser versorgt.“

Wie gießen?

Das bedeutet in der Regel wenig Aufwand. Es gibt keine perfekte Tageszeit, um einen Baum zu wässern. „Gießen Sie einmal in der Woche und das einfach, wenn Sie Zeit und Lust haben. Ob morgens, mittags oder abends spielt bei Gehölzen keine Rolle“, sagt Baumexperte Bertels und rät: „Einmal einen Eimer Wasser hinzukippen, bringt nicht viel. Der Boden muss durchgeweicht werden. Gießen Sie am besten zehn Eimer Wasser direkt auf die Wurzel, schön langsam nacheinander. Und leeren Sie erst dann den nächsten Eimer, wenn das erste Wasser versickert ist.“ Gießen lässt es sich natürlich am besten mit einem Gartenschlauch, aber auch Gießkanne und Eimer erfüllen ihren Zweck. Eine sehr einfache Handhabung verspricht auch die Verwendung eines Wassersackes, der – um den Stamm gelegt und mit Wasser gefüllt – dafür sorgt, dass das kostbare Nass langsam und senkrecht in das Wurzelwerk einziehen kann.

Wann gießen?

Stadtbäume mit ihren schwierigen Umweltbedingungen sollten während der Vegetationsperiode eigentlich immer gegossen werden, auch wenn der Baum auf den ersten Blick noch gut aussieht. Wenn die Bäume schon gelbe Blätter haben, ist das ein sehr deutliches Anzeichen für Trockenstress und fast schon zu spät für den Baum. Wenn z. B. Mitte Juli schon die Platanenblätter auf der Erde liegen, dann hat der Baum nicht genügend Wasser, um alle Blätter zu versorgen und die ersten Blätter werden weit vor dem Herbst abgeworfen. Auch neu gepflanzte Bäume müssen vor allem vom ersten bis fünften Standjahr gut gegossen werden. In dieser Zeit fassen sie am neuen Standort Fuß, ihre Wurzeln profitieren noch nicht vom Grundwasser.

Warum gießen?

Unter normalen Bedingungen kann sich ein älterer Baum sehr gut selbst versorgen. Im Laufe der Jahre reichen seine Wurzeln weit genug in den Boden, um auch in trockenen Zeiten an ausreichend Wasser zu kommen. Nur herrschen in Städten, an Straßen und auch in vielen Gärten meist extreme Bedingungen für Bäume. In dicht besiedelten Gegenden und an Verkehrswegen mit Pflaster, Steinen, Asphalt und sehr hartem, verdichtetem Boden wird den Wurzeln viel zu wenig Raum gewährt. Die Wurzeln schaffen es oft nicht, in Richtung des Grundwassers zu wachsen und die Bäume können das im Unterboden vorhandene Wasser kaum aufnehmen.

Bei Regen kann das Wasser zudem oft nicht in die harten Böden einsickern und fließt sehr schnell in der Kanalisation ab, ohne tiefere Bodenschichten zu erreichen und diese durchfeuchten zu können. Die Pflanzen kommen daher vor allem bei kurzzeitigem und heftigem Starkregen viel zu kurz. „Wenn Sie jetzt den Bäumen helfen, dann können Sie sich auch in der Zukunft über ein kräftiges Wachstum Ihrer hölzernen Gefährten freuen“, sagt Baumschuler Reinhard Bertels. „Und in heißen Sommern werden Sie mit schützendem Schatten der grünen Blätter und erfrischender Kühle belohnt.“

Über „Grüne Städte für ein nachhaltiges Europa“:

Die Kampagne „Grüne Städte für ein nachhaltiges Europa“ wurde vom europäischen Baumschulverband ENA (European Nurserystock Association) initiiert. Ihr Ziel ist es, kommunale Entscheider, Stadtplaner, Landschaftsarchitekten sowie Garten- und Landschaftsbauer für eine grüne Stadtentwicklung zu begeistern. In Deutschland wird die Kampagne vom Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. durchgeführt. Der BdB repräsentiert Deutschland als eines von sieben Teilnehmerländern neben Belgien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:  Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V., Archivbild/Pexel

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