Spanien, Frankreich und Belgien ebenfalls unter den letzten Vier erwartet / Zweifel an Qualität und Konstanz der englischen Mannschaft / Boateng traut sich Kapitänsamt zu / Ungutes Gefühl wegen Pariser Terror-Nacht im vergangenen November
Bei der EM in Frankreich sieht Jérôme Boateng die deutsche Fußball-Nationalelf klar auf Halbfinal-Kurs. „Spanien, Frankreich und Belgien sind für mich die Kandidaten fürs Halbfinale – neben unserer Mannschaft natürlich.“, sagte Boateng im Interview. Und obwohl bei den Buchmachern auch das englische Team zum engsten Favoritenkreis zählt, zweifelt der Verteidiger an den Erfolgsaussichten der „Three Lions“. „England hat uns zwar in Berlin 3:2 bezwungen, aber ich weiß nicht, ob es in Sachen Qualität und Konstanz bereits für ein ganzes Turnier reicht.“
Sollte es Bastian Schweinsteiger wegen seiner langwierigen Verletzung nicht in die 23-köpfige EM-Auswahl schaffen, wäre das Amt des Mannschaftskapitäns vakant. Boateng traut sich diese Rolle selbstbewusst zu. „Das wäre eine große Ehre für mich.“, versicherte der 27-Jährige. „Ich denke, dass ich die Aufgabe eines Kapitäns erfüllen könnte, auch was die Verantwortung betrifft. Ich bin als Persönlichkeit gereift, habe zu allen Spielern im Kader ein gutes Verhältnis, spreche viel mit den jungen Spielern und helfe ihnen, wenn sie Rat suchen.“
Das bevorstehende Turnier weckt bei Boateng unweigerlich Erinnerungen an die Pariser Terror-Anschläge rund um das Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland im vergangenen Jahr. „Für mich war diese Nacht im Stadion einer der schwierigsten Momente meiner Karriere, die schlimmste Erfahrung meines Lebens.“, erzählte er. Wegen dieser Erlebnisse wird Boateng mit einem unguten Gefühl im Gepäck zur EM anreisen. „Auch wenn ein bisschen Zeit verstrichen ist seit November vergangenen Jahres – es war und ist eine schwierige Situation. Aktuell kann überall etwas passieren, darüber muss man sich leider im Klaren sein.“
Quelle: TERRITORY, Bildquelle. Image.net