Am 19. und 20. September 2020 feierten Juden weltweit ihr zweitägiges Neujahrsfest Rosch Haschana, das zusammen mit dem zehn Tage später stattfindenden Feiertag Jom Kippur zu den hohen Feiertage des Judentums zählt. Zu Beginn des Jahres 5781 schickt Oberbürgermeisterin Henriette Reker ihre persönlichen, aber Glückwünsche auch im Namen der Stadt Köln an die Vorstände der Synagogen-Gemeinde Köln und der Liberalen Jüdischen Gemeinde Köln, den Vorstand der jüdischen Gemeinde Köln e.V., den Vorstand der Vereins „1700 Jahre Jüdisches Leben e.V.“, an Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland und an Jeremy Issacharoff, Botschafter des Staates Israel in Deutschland.

Aus dem Brief der Oberbürgermeisterin:

„Ich sende Ihnen und Ihren Familien als Vorsitzende des Rates der Religionen und Oberbürgermeisterin der Stadt Köln zum jüdischen Neujahrsfest meine besten Wünsche. Im Jahr 2020, dem jüdischen Jahr 5781, befinden wir uns in einer außergewöhnlichen Zeit. Seit Monaten hält die Corona-Pandemie die Welt in Atem. Der derzeit einzige Schutz sind Solidarität und Rücksichtnahme. Sicherlich wird es auch Ihre Feierlichkeiten betreffend Einschränkungen und ungewohnte Vorsichtsmaßnahmen geben. Zum Teil erfordert es vielleicht auch, neue Wege der Zusammenkunft zu finden. Als Oberbürgermeisterin der Stadt Köln danke ich Ihnen daher schon jetzt für Ihre Umsicht, Ihre Unterstützung und Ihr Verständnis.

Im Zuge der permanenten Berichterstattungen anlässlich der anhaltenden Pandemie haben in diesem Jahr große Ereignisse in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland fast unbemerkt stattgefunden. Am 8. Mai 2020 jährte sich das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft zum 75. Mal. Die Bedeutung dieses Gedenktages ist heute wiederum wichtiger denn je. Denn Hass, Hetze und rechtsextreme Gewalt brechen sich wieder Bahn in unserem Land. Das beste Mittel gegen diesen aufziehenden Rechtsextremismus ist das Wissen um unsere Vergangenheit.

Als Oberbürgermeisterin der Stadt Köln möchte ich Ihnen an dieser Stelle versichern, dass auch Köln sich der historischen Verantwortung bewusst ist. Das Erinnern an die nationalsozialistischen Verbrechen wollen wir weiterhin wachhalten und im Stadtbild noch stärker sichtbar machen. Damit sich solche Ereignisse nicht wiederholen, müssen wir uns jeglicher Bedrohung unmissverständlich entgegenstellen und uns gemeinsam für ein friedliches Zusammenleben einsetzen. Die Stadtverwaltung Köln wird mit gutem Beispiel voran gehen und sich für die Kölnerinnen und Kölner aus 180 verschiedenen Nationen stark machen. Mir ist unsere bunte Stadtgesellschaft und ein friedliches Miteinander ein Herzensanliegen. Denn Vielfalt macht uns stark.

 

Ich wünsche allen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern ein friedliches und frohes Rosch Haschana und eine besinnliche Zeit. Shana Tova u‘Metuka!“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Stadt Köln, Archivbild/Pexel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert