Kölsche Kippa Köpp luden zum karnevalistischen Frühschoppen in die Synagoge

Am Sonntag, 5. Januar 2020 veranstalteten die Kölsche Kippa Köpp e.V. vun 2017, deutschlandweit die erste und derzeit wohl auch einzige jüdische Karnevalsgesellschaft nach dem Ende des Naziregimes, wieder ihren Frühschoppen „Falafel & Kölsch“ im Festsaal der Synagoge Roonstraße. Hatte man zur Premiere vor einem Jahr zunächst nur die Vorstände befreundeter Traditionsgesellschaften eingeladen, war die Veranstaltung diesmal öffentlich. Entsprechend bunt war dann auch die Schar der rund 200 Besucher. Juden und Nichtjuden, organisierte Karnevalisten oder einfach nur feierwütige Jecken. Unter ihnen Christoph Kuckelkorn, dem Präsidenten des Festkomitees Kölner Karneval sowie der gesamte Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln, bestehend aus den Damen und Herren Isabella Farkas, Abraham Lehrer, Bettina Levy und Dr. Felix Schotland.

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Bereits eine Stunde vor Beginn des Frühschoppens herrschte reges Treiben im Foyer der Synagoge, denn aufgrund des vielfachen Interesses wurde zunächst eine Führung durch die Synagoge selber angeboten. Dr. Michael Rado, Mitglied der Kölsche Kippa Köpp und langjährig im Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln aktiv, erläuterte den Anwesenden die wechselvolle Geschichte und Architektur des 1895 bis 1899 errichteten Gotteshauses und bot interessante Einblicke in die jüdische Religion und Kultur.

Pünktlich um 11:15 Uhr eröffnete Aaron Knappstein, Präsident der Kölsche Kippa Köpp e.V., dann den eigentlichen karnevalistischen Frühschoppen im Festsaal. Mit klingendem Spiel marschierten eingangs über hundert Gardisten der Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 e.V., besser bekannt als Blaue Funken, auf die Bühne. Kurz vorher hatten diese selber noch einen kurzen Blick in die Synagoge geworfen und waren dort von Gemeinderabbiner Yechiel Brukner freudig begrüßt worden. Allein das prächtige Bild der vielen blauweißen Uniformen und nicht zuletzt das Tanzpaar Marie Steffens und Maurice Schmitz begeisterten alle Anwesenden und sorgten gleich zu Beginn des Frühschoppens für eine echt kölsche Atmosphäre. Im Anschluss wurde der Senatspräsident der Blauen Funken, Lutz Schade zum Ehrenmitglied der Kölsche Kippa Köpp ernannt. Schade hatte wesentlich die Neugründung des jüdischen Karnevalsvereins in Köln unterstützt und begleitet. Bevor sich alle am reichhaltigen Buffet jüdisch-israelischer Köstlichkeiten ausgiebig stärken konnten, stand Willibert Pauels – Ne Bergische Jung als erster Künstler auf der Bühne.

Im weiteren Verlauf erhielten dann die neuen aktiven und Fördermitglieder ihr Krätzchen, sprich die Gesellschaftsmütze. Dr. Felix Schotland sprach ein Grußwort für die Synagogen-Gemeinde.  Ein ganz besonderes Präsent hatte der Fotograf Thilo Schmülgen mitgebracht. Nämlich drei gerahmte Abzüge seines Fotos vom letztjährigen Frühschoppen in der Synagoge, mit dem er vor kurzem den Wettbewerb „NRW-Pressefoto des Jahres 2019“ gewonnen hatte. Jeweils ein Bild konnten Dr. Felix Schotland für die Synagogen-Gemeinde, Christoph Kuckelkorn fürs Kölner Festkomitee sowie Aaron Knappstein für die Kölschen Kippa Köpp e.V. entgegennehmen.  Auftritte des beliebten Krätzchensängers Philipp Oebel sowie des Kabarettisten Martin Zingsheim komplettierten das unterhaltsame Programm. Als Präsident Aaron Knappstein gegen 15.30 Uhr die Veranstaltung schloss, konnten er und seine Mitstreiter zu Recht stolz auf einen rundum gelungenen ersten öffentlichen Frühschoppen der Kippa Köpp sein. „Falafel & Kölsch“ wird sicherlich auch im nächsten Jahr eine Fortsetzung finden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: Kölsche Kippa Köpp e.V. vun 2017, Fotocredit: Sammy Ahren, Volker Scholz-Goldenberg

 

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