„Bei Cavalluna leiden Pferde still. Unter Peitschenknallen und mit gewaltsamen Dressurmethoden zwingen die Reitenden sie zu waghalsigen Showeinlagen vor lärmendem Publikum. Grundlegende Bedürfnisse der empfindsamen Fluchttiere werden bei Cavalluna völlig ignoriert“, so Ayshea Kelly, Aktionskoordinatorin bei PETA. „Zudem belegen Aufnahmen aus Shows und Trainings, dass insbesondere die sogenannte Rollkur als tierschutzwidrige Dressurtechnik immer wieder angewendet wird.“

Aus Rücksicht auf die sensiblen Fluchttiere nutzte PETA einen Szenenwechsel für ihren Protest.

Peitschenschläge und „Rollkur“: Kein Ende von gewaltsamer Dressur trotz wiederholter Kritik
Seit Jahren erhält PETA immer wieder Whistleblower-Meldungen zu Missständen bei Auftritten von Cavalluna. Der Organisation liegen Aufnahmen aus den aktuellen Programmen und von Dressurproben vor. Ein Fachtierarzt und Sachverständiger für Pferde bestätigte unter anderem den wiederkehrenden Einsatz der sogenannten Rollkur. Bei dieser Reitweise wird der Pferdehals durch Krafteinwirkung auf die Kandarenzäumung stark überdehnt und nah an die Brust gezogen. Dadurch sind die Tiere in Sicht und Atmung eingeschränkt. Aufnahmen von Pferden mit geöffneten Mündern zeugen von der schmerzhaften Zäumung. In Deutschland ist die „Rollkur“ tierschutzwidrig, da sie zu erheblichen Schmerzen und Schäden führen kann. [1] Der rohe Umgang mit fühlenden Lebewesen wird auch in den Trainings deutlich. Nachdem ein Pferd im Galopp stürzt, wird lediglich die Reiterin ausgetauscht, das verunfallte Tier muss weiter proben. Das kann durchaus gesundheitsschädlich sein. Am 23. Mai hat PETA Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Berlin (Aktenzeichen PETA: 55/25 HH) erstattet. Sie richtet sich gegen die Geschäftsführung und Mitarbeitende in verantwortungsvollen Positionen bei Cavalluna (Apassionata World GmbH) sowie die auftretenden Reitteams.

Dressurvorführungen sind mit der Lebenswelt von Pferden unvereinbar
Die aktuellen Aufnahmen zeigen, dass ein Pferd mit Peitschenschlägen zur Kapriole bewegt wird. Dies ist ein unnatürlich hoher Sprung, bei dem das Tier mit den Hinterbeinen ausschlägt. Neben den körperlichen Gefahren werden die Fluchttiere bei Cavalluna Stress und Angst ausgesetzt. Denn nach Aufmerksamkeit heischende Feuer-, Licht- und Soundeffekte sind feste Bestandteile des Programms und sollen Publikum anziehen. In vielen Szenen zeigen Pferde Zeichen von Unwohlsein wie angelegte Ohren, starkes Schweifschlagen und Widersetzlichkeit.

Gesundheitliche Risiken werden in Kauf genommen
Das Steigen und Laufen auf den Hinterbeinen, das Teil der Show ist, kann bei Pferden eine Überbelastung der Gelenke verursachen. Zudem bergen das rasante Tempo der Tiere in der engen Arena und die Akrobatik am und auf dem Pferderücken Verletzungsgefahren. Für die Tournee werden die unfreiwilligen Darsteller europaweit zu den Einsatzorten transportiert. PETA weist darauf hin, dass dies sowie auch die Unterbringung in engen Boxen große Belastungen für die bewegungsfreudigen Tiere sind.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Peta, Fotocredit: KNJ/Martina Uckermann (Archivbild)

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