Steigende Kinderzahlen – Massiver Ausbau schulischer Infrastruktur erforderlich

 

Die Herausforderungen für eine bedarfsgerechte Gestaltung der Schullandschaft in Köln haben sich erneut deutlich erhöht. Nach der städtischen Bevölkerungsprognose von Mai 2015 ist bis 2040 mit einem weiteren rasanten Anstieg der Kinder- und Schülerzahlen in Köln zu rechnen. So wird beispielsweise bei den Kindern und Jugendlichen der Sekundarstufe I im Alter von 10 bis unter 16 Jahren ein Anstieg um 18 Prozent erwartet. Entsprechend dringend müssen zeitnah zusätzliche Schulraumkapazitäten zur Verfügung gestellt werden.

 

Weitere Herausforderungen ergeben sich durch die Integration von Flüchtlingskindern und durch die Inklusion von Kindern mit Behinderung. Hier bedarf es einer erheblichen Anpassung des Schulsystems für eine selbstverständliche Teilhabe der Kinder. Auch der Dauertrend des Wandels der Schulstruktur ist nach wie vor eine Herausforderung. Während Gymnasien und Gesamtschulen sehr stark nachgefragt werden, verlieren die Hauptschulen, ansatzweise die Realschulen und teilweise die Förderschulen an Akzeptanz.

 

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, legt die Verwaltung eine aktualisierte Schulentwicklungsplanung vor, die bis 2025 und darüber hinaus blickt. Sie schlägt eine Vielzahl von Maßnahmen vor, mit denen zusätzliche Schulplätze geschaffen werden sollen und die Schulstruktur der Nachfrage entsprechend weiterentwickelt werden kann. So strebt die Verwaltung den Bau von insgesamt 41 Schulen an, davon 23 für neue Grundschulen, 16 für neue weiterführende Schulen und zwei neue Gebäuden für Berufskollegs. Damit würde die Anzahl von derzeit rund 300 Schulen in Köln deutlich steigen. Mindestens 18 bauliche Erweiterungen bestehender Schulen sind vorgesehen, davon fünf an Grundschulen und 13 an weiterführenden Schulen.

 

Zudem beabsichtigt die Verwaltung, bestehende Schulstandorte anders zu nutzen. Zum Schuljahr 2018/19 soll eine neue Gesamtschule an den beiden Standorten Euskirchener Straße und Berrenrather Straße im Stadtteil Sülz an den Start gehen. Für dieses erste Gesamtschulangebot im Stadtbezirk Lindenthal müssten die Theodor-Heuss-Realschule und die Elsa-Brändström-Realschule auslaufen. Ein anderer Vorschlag der Verwaltung zielt auf die Schließung der Hauptschule Ringelnatzstraße im Stadtteil Rodenkirchen und die Nutzung der frei werdenden Raumkapazitäten durch das nahe gelegene Gymnasium Sürther Straße zum Schuljahr 2017/18. Gemeinsam mit sechs weiteren Vorschlägen für zeitnahe schulorganisatorische Maßnahmen zu den Schuljahren 2017/18 und 2018/19 wird die Verwaltung diese in gesonderten Beschlussvorlagen nach den Sommerferien in die politischen Gremien einbringen.

 

Die aktualisierte Schulentwicklungsplanung wurde im Ausschuss Schule und Weiterbildung in der letzten Sitzung erstmalig vorgestellt. Sie soll danach in allen Bezirksvertretungen erörtert und anschließend wieder im Schulausschuss beraten werden. Die Überlegungen der Schulverwaltung werden auch allen Schulen zur Verfügung gestellt. Diese sollen die Gelegenheit erhalten, diese zu kommentieren und werden teilweise auch aufgefordert, formelle Schulkonferenzbeschlüsse herbeizuführen.

 

Quelle: Stadt Köln, Archivbild

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