Neue Regelung soll Anrainer schützen – zweijährige Pilotphase

Um die Belastung durch Straßenmusik rund um den Dom einzudämmen, hat die Stadt Köln Gespräche mit Betroffenen, Straßenmusikern, Polizei, Ordnungsamt und weiteren Experten geführt. Das Ergebnis sind gemeinsam entwickelte Lösungsmöglichkeiten, die über zwei Jahre hinweg in der Praxis getestet werden. Das hat der Rat der Stadt Köln in seiner Sitzung am Donnerstag, 18. Juni 2020, beschlossen.

Lärmgutachter hatten geeignete Spielstandorte ermittelt, die in Lage und Entfernung zueinander so angeordnet sind, dass sie schalltechnisch nicht konkurrieren. Zukünftig sollen Musikdarbietungen nur noch an vier Standorten im Umfeld des Doms erlaubt sein: auf dem Roncalliplatz, der Domplatte/Domkloster, dem Bahnhofvorplatz sowie dem Domhof/Museum Ludwig. Diese eindeutig gekennzeichneten Standorte werden mit Schallmessgeräten ausgestattet, die bei Überschreitung eines definierten Schallpegels per Signal den Ordnungsdienst alarmieren. Die Überschreitungen werden nach datenschutzrechtlichen Vorgaben beweissichernd vorübergehend gespeichert.

Diese Neuerung zieht auch eine Änderung der Kölner Stadtordnung nach sich. Derzeit ist darin die Entfernung zwischen Spielstandorten nicht geregelt. Auch die Lautstärke kann bisher nicht festgestellt und auch nicht sanktioniert werden. Dem Ordnungsdienst blieb bisher nur der Appell an die Straßenmusiker, zu kooperieren und Rücksicht auf andere zu nehmen. Seit Jahren beklagen sich Anwohner, Praxen und der Einzelhandel im Umfeld des Wallrafplatzes über die häufig extreme Lautstärke von Straßenmusik. Das Areal rund um den Dom zieht zahlreiche Künstlerinnen und Künstler an, sodass sich die Darbietungen häufig akustisch überschneiden und zu unangenehmen Dissonanzen führen. Der Stadt Köln wurde mit Klagen gedroht, wenn sie in diesem besonders intensiv bespielten Bereich nicht für Ruhe sorgt.

Die beschlossenen Neuerungen werden in einer rund zweijährigen Pilotphase erprobt und die Erkenntnisse dann ausgewertet. Wenn sich die Maßnahmen bewähren, könnten sie langfristig umgesetzt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Stadt Köln, Bildrechte: KNJ/Martina Uckermann

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