Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Darum sorgt die RheinEnergie dafür, dass es jederzeit in ausreichender Menge und hoher Qualität verfügbar ist. Ihre Partner dabei: Die Landwirte der Region. Seit 30 Jahren arbeiten Wasser- und Landwirtschaft im Arbeitskreis Ackerbau und Wasser im linksrheinischen Kölner Norden (AK) erfolgreich zusammen.

 

Landwirte, die nordrhein-westfälische Landwirtschaftskammer und die RheinEnergie gründeten 1986 den Arbeitskreis, um der damals steigenden Nitratbelastung des Grundwassers zu begegnen. Heute liegt der Nitratgehalt mit durchschnittlich 21 mg/l deutlich unter dem laut Trinkwasserverordnung zulässigen Grenzwert von 50 mg/l. Auch die Landwirte profitieren von der Kooperation, denn Fachleute der Kammer und der RheinEnergie beraten sie bei Düngung und Pflanzenschutz. Grundlage dieser Beratung sind regelmäßige Bodenanalysen. Dabei wird der Stickstoffgehalt des Ackers ermittelt und daraus die optimale Dünger-Menge für die jeweilige Feldfrucht errechnet. Dadurch lässt sich Überdüngung vermeiden.

 

Zudem hat der Arbeitskreis den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln minimiert, denn die werden nur dann noch eingesetzt, wenn nach Einschätzung der Experten ein wirtschaftlich nicht vertretbarer Vertragsausfall droht. „Die Kooperation hat dazu geführt, dass wir einander besser verstehen, die Probleme der jeweils anderen Seite nachvollziehen können.“, sagt AK Geschäftsführer Stefan Schiffmann. „Wir haben bisweilen sehr kontrovers diskutiert, aber stets eine Lösung gefunden, die für beide Seiten zufriedenstellend war.“

 

Das Grundwasser im Einzugsgebiet des Wasserwerkes Weiler ist eines der wenigen in NRW, die hinsichtlich der Nitratwerte und der Rückstände von Pflanzenschutzmitteln eine derart hohe Qualität erreicht. Gemeinsam haben die Partner in den vergangen 30 Jahren viel Pionierarbeit geleistet. So fand beispielsweise das vom AK entwickelte Kölner Mulchsaatverfahren bundesweit Beachtung.

 

Informationen für die Öffentlichkeit

 

Die Ergebnisse des Dialogs zwischen Wasser- und Landwirtschaft sollen nun auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden: Mit einem neuen Onlineauftritt will der AK darauf hinweisen, was auf einzelnen Feldern angebaut wird, welche Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden und warum. Stehlen an den Feldern sollen kurze Hinweise geben. Über einen QR-Code gibt es künftig zudem die Möglichkeit, Kontakt mit dem Landwirt aufzunehmen, dem das jeweilige Feld gehört.

 

Kölner Mulchsaatverfahren

 

Zwei bis drei Wochen nach der Haupternte wird eine Zwischenfrucht angebaut, die dem Boden überschüssigen Stickstoff entzieht und den Acker während der langen Brachezeit im Winter bedeckt. Wenn im Frühjahr die Vegetationsperiode beginnt, sind die Pflanzen abgestorben und bedecken als natürliche Mulch-Schicht den Boden. Die schützt vor Austrocknung und Erosion und liefert wichtige Nährstoffe für die folgenden Kulturpflanzen.

 

Organische Düngung

 

In Kooperation mit einigen Landwirten betreibt die RheinEnergie zudem am Kölner Randkanal eine Biogasanlage. Hier wird nicht nur CO2-neutral Strom und Wärme produziert, sondern auch ein ortsnaher Kreislauf für organischen Dünger betrieben. Dabei bauen die Landwirte Mais und andere Energiepflanzen an, die nach der Ernte in Silos zwischengelagert und anschließend vergoren werden. Das dabei entstehende Biogas wird gereinigt und zur Nahwärme- und Stromversorgung genutzt. Die mineralreichen Gärrückstände sind ein hervorragender organischer Dünger, der nicht über lange Strecken transportiert, sondern auf den umliegenden Feldern eingesetzt wird. Dadurch werden die Böden fruchtbarer und speichern zudem CO2.

 

Nachtarbeit

 

Dem Umweltschutz dient es auch, dass die Landwirte hin und wieder nachts auf ihren Feldern unterwegs sind: Denn tagaktive, erwünschte Insekten werden geschont, wenn etwa Insektizide in der Dunkelheit gespritzt werden.

 

Pflanzenschutzmittel

 

An 37 Messstellen im Kooperationsgebiet wird das Grundwasser alle zwei Monate untersucht. Die Ergebnisse belegen, dass das Grundwasser frei von Pflanzenschutzmitteln und Glyphosat ist.

 

 

 

Text – und Bildquelle: RheinEnergie AG

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