Die Stadt Köln führt den „Anonymen Krankenschein“ (AKS) ein. Das hat der Rat der Stadt Köln in seiner Sitzung am 15. Juni 2023 beschlossen. Ziel ist es, die medizinische Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung und/oder Menschen ohne Papiere zu verbessern, ohne dass sie aus dem Schutz der Anonymität treten und sich Sorgen machen müssen. Hierbei wird neben der Behandlung bei bereits bestehenden gesundheitlichen Einschränkungen insbesondere auch der Fokus auf Präventivmaßnahmen im Sinne von Vorsorgeuntersuchungen gelegt.

Betroffene sind oftmals Geflüchtete ohne Aufenthaltsstatus, Wohnungslose oder ehemals Privatversicherte, die sich die Versichertenbeiträge nicht mehr leisten können. Ausgegeben werden soll der Schein im Rahmen bereits bestehender medizinischer Angebote für Menschen ohne Zugang zur Regelversorgung: Im Gesundheitsamt zum Beispiel soll im Rahmen einer allgemeinmedizinischen Sprechstunde die Erstbehandlung und bei Bedarf Weitervermittlung über den AKS ohne Krankenversicherung erfolgen.

„Mit dem anonymen Krankenschein verbessern wir zum einen unser Angebot für Menschen ohne Zugang zum Regelsystem. Zum anderen wirken wir darauf hin, dass diese Mitbürger*innen ihre Hemmnisse abbauen, medizinischen Rat und Behandlung in Anspruch zu nehmen. Und nicht zuletzt hilft der Anonyme Krankenschein dabei, durch zeitnahe Diagnostik Chronifizierungen von Krankheiten zu vermeiden und die Ausbreitung übertragbarer Krankheiten zu verringern“, sagt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen.

Die Einführung des AKS in Köln ist eine Kooperation des Kölner Gesundheitsamts, des Amts für Integration und Vielfalt, der Clearingstelle Migration und Gesundheit, des Netzwerks für Menschen ohne Papiere und der Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung.
Die Kosten für das Projekt belaufen sich für das Jahr 2023auf rund 308.000 und 2024 auf rund 415.000 Euro.

Weitere Informationen und die Ratsvorlage sind abrufbar unter:
https://buergerinfo.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=939384&type=do

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Stadt Köln, Fotocredit: J´KNJ/Martina Uckermann

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