Kitas legen das Fundament für Bildungskarrieren – doch gibt es aufgrund des Fachkräftemangels nicht genug Betreuungsplätze

Wenn sie für ihr Kind keinen Kita-Platz bekommen, bleibt Eltern nichts anderes übrig, als beruflich zurückzustecken. Meist sind es die Mütter, die dann in Teilzeit arbeiten. Mit fatalen Folgen für das individuelle Einkommen sowie langfristig auch für den allgemeinen Wohlstand. „Studien zeigen, dass es einen engen Zusammenhang gibt zwischen Investitionen in frühkindliche Bildung und dem allgemeinen Wohlstand einer Gesellschaft“, erklärt Bildungsökonomin Prof. Larissa Zierow von der Hochschule Reutlingen.

Ungleiche Bildungschancen für Kinder

Als Bildungseinrichtungen legen Kitas das Fundament für Persönlichkeitsentwicklung und Bildungskarrieren in der frühen Kindheit. So profitieren Kinder aus Familien, in denen etwa selten vorgelesen oder kein Deutsch gesprochen wird, besonders von der Kita-Zeit. „Kitas können das ausgleichen, was in der einzelnen Familie unter Umständen zu kurz kommt“, bestätigt Zierow. Weil jedoch laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung aus dem November 2023 bundesweit rund 430 000 Betreuungsplätze fehlen, erhalten nicht alle Kinder die gleichen Bildungschancen.

Möglicher Ausweg: Quereinsteiger und Tageseltern

Der Fachkräftemangel ist das größte Problem in deutschen Kitas. Um ihn zu beheben, müssten die Investitionen dauerhaft ansteigen – nur so gewinnt der Beruf an Attraktivität. Zierow rät außerdem, die finanziellen Mittel nicht mit der Gießkanne zu verteilen, sondern Regionen mit vielen bildungsfernen oder von Armut betroffenen Haushalten zu bevorzugen. Auch Quereinsteiger, die in vielen Bundesländern schon zum Einsatz kommen, stellen eine Lösung dar sowie auch der Ausbau des Netzes an Tageseltern. Zierow: „Wenn man die Qualität überwacht und sich das Personal regelmäßig fortbildet, kann Tagespflege eine gute Lösung sein, um kurzfristig Betreuungsplätze zu schaffen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: ELTERN, Bildquelle: Pexels

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