Ihre Animosität ist legendär. Jetzt haut Oliver Pocher in seiner Dauerfehde mit Boris Becker mal wieder einen raus. Er ruft kurzerhand einen fiktiven Modepreis ins Leben, um ihn an den ehemaligen Wimbledon-Sieger zu überreichen. Und Becker beißt an.

Oliver und Amira Pocher haben Boris Becker mit einem erfundenen Mode-Award hereingelegt. Das zeigten der Comedian und seine Ehefrau in ihrer gemeinsamen Show „Pocher – gefährlich ehrlich!“, die bei RTL zu sehen und auf TVNOW abrufbar ist. Schon vor einiger Zeit startete Pocher einen Gag-Spendenaufruf unter dem Motto „Make Boris Rich Again“ („Macht Boris wieder reich“), bei dem etwas mehr als 540 Euro zusammenkamen. Man habe „alles getan, um Boris zu erreichen“ und ihm das Geld zu übergeben, erklärte der Komiker nun. Das habe allerdings nicht geklappt.

„Wir kriegen ihn mit seiner Eitelkeit“, gab Pocher daraufhin als Devise aus. Und so entschlossen sich er und sein Team kurzerhand, den einstigen Wimbledon-Sieger mit einem Preis zu locken, um Becker die Spenden ohne dessen Wissen doch noch zu überreichen. Der „Fashion Brand Award“ wurde geboren.

Becker bedankt sich

Pocher dachte sich dazu zusammen mit seinem Team ein Magazin aus. Ja, er gründete sogar eigens einen Verlag in Österreich, den er „GE Verlag“ nannte – „GE“ steht dabei für „Gefährlich ehrlich“. Auch Internetseiten, E-Mail-Adressen und eine Telefonnummer mussten her. Für das Fake-Magazin wurde sogar ein Shooting mit Models veranstaltet, ein Instagram-Account mit gekauften Followern und Likes folgte.

Im Sockel seines an sich wertlosen „Fashion Brand Award 2020“-Preises, der Becker später zugeschickt wurde, wurde dann das nach Portokosten und weiteren Ausgaben übrige Geld – rund 413 Euro – versteckt. Becker, der offenbar keinen Verdacht schöpfte, dass es sich um einen Fake-Award handeln könnte, bedankte sich sogar per Videoschalte für die Auszeichnung. Ausschnitte davon wurden in Pochers Show gezeigt. Aber auch auf Pochers Instagram-Account gibt es die Aktion noch einmal zu bestaunen.

Pocher und Becker liefern sich seit Jahren eine Dauerfehde. Ausgangspunkt der Animositäten war die Liebe. So war Becker einige Monate mit Alessandra Meyer-Wölden verlobt, ehe diese später Pocher heiratete und mit ihm drei Kinder bekam. Die Frotzeleien zwischen dem Comedian und dem Ex-Sportler schwanken dabei stets zwischen Ernst und Humor. 2013 lieferten sie sich etwa in der RTL-Show „Alle auf den Kleinen“ ein unterhaltsames TV-Duell. Doch nicht über jede Provokation Pochers kann Becker lachen.

Becker verklagt Pocher

Der in einem britischen Gefängnis einsitzende Ex-Tennisstar Boris Becker zieht am 26. Juli gegen TV-Komiker Oliver Pocher vor Gericht. Die Zivilklage wird am Landgericht Offenburg verhandelt, wie ein Justizsprecher mitteilte. Persönlich erscheinen müssen die beiden nicht, was im Falle Beckers auch schwierig wäre: Er sitzt derzeit in Großbritannien im Gefängnis, weil er seinen Insolvenzverwaltern Millionen an Vermögenswerten verschwiegen hatte.

Ein erster Gerichtstermin in Offenburg im Mai war verschoben worden. Becker will unter anderem erreichen, dass Pocher einen Fernsehbeitrag aus der RTL-Sendung „Pocher – gefährlich ehrlich“ nicht mehr zeigen darf. Darin hatte Pocher den Tennissportler hinters Licht geführt. Unter dem Slogan „Make Boris rich again“ wurde ein Spendenaufruf gestartet. In dem Beitrag ist nach Gerichtsangaben zu sehen, dass Becker das Geld auch bekam – aber ohne davon zu wissen: Das Geld war in einen vermeintlichen Modepreis eingearbeitet, der Becker in der Sendung verliehen wurde.

„Dass der Preis nur zu dem Zweck geschaffen und an den Kläger verliehen wurde, um ihm – versteckt in der Preistrophäe – den eingesammelten Bargeldbetrag zukommen zu lassen, wusste der Kläger nicht“, erläuterte eine Gerichtssprecherin. Es geht ihren Worten zufolge in dem Fall um trockene presserechtliche Fragen. Ein Urteil an dem Tag sei unwahrscheinlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: ntv.de, mst/dpa, Fotocredit: Oliver Pocher/Instagram

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