Bei Renovierungsarbeiten eines Hauses wird die einbetonierte Leiche einer jungen Frau entdeckt. Als Nina Petersen zum Fundort in der Garage der Familie Brandt gerufen wird, weiß sie sofort, wen sie dort finden wird: ihre Freundin Klara Grist, die 1996 im Alter von 17 Jahren spurlos verschwand.
Klara und die Geschwister Maren und Henrik Brandt waren ein unzertrennliches Trio. Das ungeklärte Verschwinden des Mädchens markierte für die Familie Brandt, besonders für Henrik, den damals Hauptverdächtigen, den Beginn einer Abwärtskarriere. Er geriet auf die schiefe Bahn und landete immer wieder im Gefängnis. Carlos Brandt, Kleinkrimineller und Vater der Kinder, war damals ebenfalls verdächtig. Er hatte im Sommer 1996 die Garage gebaut und den Beton ausgegossen. Hatte er das Mädchen verschwinden lassen?
Nicht nur der Fall fordert Nina emotional besonders, auch in ihrem Team muss sie mit problematischen Neuerungen umgehen. Ihr neuer Chef ist ausgerechnet ihr Freund und Kollege Thomas Jung.
Während Jung die Ermittlungen in Richtung Henrik vorantreiben will, verfolgt Hidde die Spur von Carlos Brandt. Als er den jetzt Demenzkranken in einem Pflegeheim besucht, ist er sich nicht sicher, ob der Alte tatsächlich dement ist oder seine Krankheit nur vortäuscht, um Ruhe vor den Schatten der Vergangenheit zu haben. Nina geht es bei ihren Gesprächen mit Maren ähnlich. Verbirgt sie etwas vor Nina?
Henrik wurde am Tag des Leichenfundes aus dem Gefängnis entlassen und ist seitdem verschwunden. Als Hidde in den Polizeiarchiven ähnliche Morde im Zeitraum zwischen 1977 und 1989 entdeckt, verdichtet sich der Verdacht gegen den dementen Vater.
Dann überschlagen sich die Ereignisse: Ein Unbekannter erschießt den Besitzer einer Tankstelle und nimmt eine Verkäuferin als Geisel. Seine Beschreibung passt auf Henrik. Nina ist sich fast sicher, dass Henrik nach seiner Entlassung Kontakt zu Maren aufgenommen hat, und verfolgt sie. Dabei trifft sie im Achterwasser auf die Geschwister. Es kommt zu einem Schusswechsel, Henrik kann flüchten. Erst jetzt beginnt Maren über die Vergangenheit zu reden und gewährt Nina Einblick in eine Familientragödie, deren Auswirkungen bis in die Gegenwart reichen.
Samstag, 9. Mai 2020, 20.15 Uhr
Interview mit Thomas Jung
Ihre Figur Thomas Jung wird der neue Chef im „Stralsund“-Team. Welche Kompetenzen – menschlich und fachlich – bringt er ein?
Thomas Jung ist loyal und hat einen starken Gerechtigkeitssinn. Er schätzt die Arbeit all seiner Kollegen in ihrer Unterschiedlichkeit und Diversität, war früher beim Sondereinsatzkommando und davor Ausbilder in Afghanistan. Er ist Sprengstoffexperte und spezialisiert auf Krisensituationen. Seine neue Aufgabe als Chef einer Abteilung stellt ihn vor eine neue Herausforderung, der er sich stellen möchte.
Wie reagiert das Team um Nina Petersen darauf, dass Thomas Jung ihr neuer Vorgesetzter wird?
Gerade neu zum Team dazu gestoßen, steigt er als Chef der Abteilung auf. Dies führt fast zwangsläufig zu Konflikten im Team, und seine „junge“ Liebe mit Nina Petersen wird dadurch auf die Probe gestellt.
Was zeichnet den Film „Blutlinien“ in ihren Augen aus?
„Blutlinien“ ist die komplexe Geschichte einer Familie mit einer dunklen Vergangenheit, die nach Jahren wieder ans Licht kommt. Dies macht den besonderen Reiz der Folge aus. Und natürlich die starke Besetzung der Episoden-Figuren.
Was mögen Sie an Stralsund?
Das Wetter in Stralsund ist einzigartig, es ändert sich fast minütlich. Das hat mich sehr fasziniert, zudem die wunderschöne Landschaft.
Das Interview führte Ellen Wirth.
Die Rollen und ihre Darsteller
Nina Petersen Katharina Wackernagel
Karl Hidde Alexander Held
Karim Uthman Karim Günes
Techniker Stein Andreas Schröders
Thomas Jung Johannes Zirner
Lutz Hagner Rainer Furch
Maren Brandt Franziska Hartmann
Henrik Brandt Barnaby Metschurat
Jo Brandt Jack Owen Berglund
Ben Koslik Stefan Rudolf
Bernd Eisner Hilmar Eichhorn
Carlos Brandt Axel Siefer
Meike Grist Heide Simon
Schwester Rosa Lo Rivera
Tina Hart Janina Agnes Schröder
Jost Braun Günter Schaupp
und andere
text – und Bildquelle: ZDF, Fotocredit: Gordon Timpen